Nebel! Beim Blick aus dem Fenster war Suppenküche angesagt. Aber – heute war bestes Wetter angesagt – oberhalb des Nebels. Also sind wir nach dem Frühstück nach Annaberg gefahren, einem Skigebiet etwa 25 km von unserem Hotel entfernt, in der Hoffnung, dass meine Ausbildung in Meteorologie nicht ganz umsonst war, da nach meinem Verständnis der Nebel sich nur in den Tälern halten sollte.
Und tatsächlich, je höher wir gekommen sind, umso mehr war die Sonne zu sehen. An der Talstation der Donnerkogelbahn angekommen waren wir von der Masse der Skifahrer überrascht. Trotzdem haben wir einen Parkplatz bekommen. Blauer Himmel und Sonne satt haben uns bei der Auffahrt zum Gipfel bekleidet – also doch richtig getippt. Heute sollte ein perfekter Tag werden, so wie es sich für den letzten Tag des Jahres gehört.
Oben auf dem 1.475 m hohen Riedlkopf angekommen haben wir uns umgeschaut, wir waren die einzigen “Exoten“, die raufgefahren sind und nicht Ski fahren wollten. Hier gingen einige Pisten mit Wegweisern los und die Seilbahn brachte immer mehr Skifahrer nach oben. Neben uns waren nur 2, 3 Pärchen zu sehen, die nur den Blick genießen wollten und gehofft hatten, dass man wandern könne. Konnte man aber nicht, es lag jede Menge Schnee und wir hätten den Skifahrern nur im Weg gestanden. Also hieß es die Aussicht zu genießen, was wir auch getan haben. Man hatte einen sehr guten Blick auf die Tennengruppe, im Tal selbst waren die Ortschaften teilweise noch im zähen Neben gehüllt. Nachdem wir uns umgeschaut und auf 2 Liegestühlen Platz genommen und in der Sonne gewärmt hatten, ging es mit der Seilbahn wieder bergab.
Ich hatte den Vorschlag gemacht, dass wir noch nach Winkl (Obertraun) am Hallstätter See fahren, weil es dort einen schönen Aussichtspunkt auf den Hallstätter See geben würde, auch wenn wir vom See nicht viel sehen sollten, da dieser im Nebel lag. Der Aussichtspunkt nennt sich „5 Finger“, da die freischwebende Terrasse wie eine Hand mit fünf Fingern geformt ist (https://dachstein-salzkammergut.com/de/sommer/oberirdisch/5fingers/ ). Bei dem strahlenden Sonnenschein versprachen die Sichten auf die Alpen gut zu werden. Also mit dem Auto die knapp 35 km über Hallstatt durch den Tunnel nach Winkl gefahren.
Dort angekommen hüllte sich der Ort, der direkt am See liegt in dickem Nebel. Puh, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Aber über dem Nebel scheint auf jeden Fall die Sonne.
Kurz hinter dem Ortseingang war der Abzweig zur Dachstein-Krippenbahn ( https://dachstein-salzkammergut.com ), einer Seilbahn, die in 2 Teilstücken auf den Krippenstein in 2.100 m Höhe führen sollte. An der Talstation haben wir uns erstmal informiert, was man als Nicht-Skifahrer machen könne. Es bestand die Möglichkeit mit der Seilbahn nach oben zu fahren und mit Schneeschuhen zu den 5 Fingers zu wandern. Voila! Da haben wir unsere Schneeschuhwanderung, die wir schon immer machen wollten. Gritti musste das zwar erstmal verdauen, da sie eigentlich eine geführte Tour machen und nicht gleich allein losziehen wollte. Wir haben also das Yeti-Ticket (41 €) gelöst, darin enthalten waren die Auf- und Abfahrten mit den Seilbahnen und ein Gutschein zur Ausleihe von Schneeschuhen. Bei der Ausleihstation haben wir den Gutschein gleich eingelöst und zack hatten wir die Schneeschuhe in der Hand. Schnell an der Seilbahnstation mit den Massen von Skifahrern angestellt und nach oben gefahren. Gritti war ein wenig am zweifeln, ob das richtig ist was wir machen, aber manchmal muss man zu seinem Glück wohl gezwungen werden. Corona-gemäßer Abstand in der Seilbahn war natürlich nicht möglich, aber beim Ticketkauf mussten wir unseren Impfstatus immer vorzeigen. Gut, dass wir schon “geboostert“ waren. Oben angekommen hatte Gritti ein wenig mit dem schnellen Höhenwechsel zu tun, nach 10 min war aber alles gut und wir konnten die ersten Aussichten auf den Dachstein genießen. Boah, sah das herrlich aus. Hier oben lag noch viel Schnee.
Nachdem wir unsere Schneeschuhe angelegt hatten, sind wir in Richtung des Aussichtspunktes losgestapft. Und es ging besser als vermutet. Man muss es eben einfach mal gemacht haben. Der Weg bis zu den 5 Fingers sollte ca. 30 min dauern. Nach der Hälfte der Strecke und Umquerung eines Berges taten sich dann schon die ersten Blicke auf das Tal des Hallstätter Sees auf. Also, der Aufstieg hat sich wieder gelohnt. Gritti hatte wie ich nun auch Spaß am Schneeschuhwandern gefunden und so ging es ganz gut voran.
An den 5 Fingers angekommen haben wir die fantastische Aussicht genossen. Der Hallstätter See, der unter uns lag, war zwar in Nebel gehüllt (die da unten haben heute wirklich trübsinniges Wetter), aber trotzdem sah es herrlich aus.
Nun wollten wir natürlich viele Bilder von den 5 Fingers und von uns machen bzw. wenn wir auf ihnen stehen. Obwohl ich meine Drohne dabei hatte, habe ich es vergessen sie auszupacken!
Ein Finger der „5 Fingers“ hatte einen Glasboden, eine kleine Herausforderung, wenn man darauf steht und den Abgrund unter sich sieht. Für Leute mit Höhenangst: nicht nach unten schauen!
Nachdem wir die schönen Aussichten genossen haben, sind wir den Rückweg angetreten. Ich habe unterwegs noch einen kleinen Umweg genommen, während Gritti auf mich warten musste. Ich wollte noch auf eine kleine Anhöhe (Welterbespirale), von der man einen guten Ausblick auf die Seilbahnstation hatte.
Nun konnten wir mit so vielen Eindrücken den Rückweg zur Seilbahstation antreten. Wir beide waren glücklich über diesen schönen Tag, und die Schneeschuhwanderung war richtig klasse. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. An der Station angekommen haben wir nochmal die Landschaft in uns aufgesaugt, bevor es dann nach unten ging.
Unten angekommen hatten wir Hunger, wir haben uns eine Streuselschnecke geteilt und die Schneeschuhe wieder abgegeben. Hier unten war die Kühle des Nebel auch wieder zu spüren.
Nun kam uns noch die Idee unseren Freunden und der Familie einen guten Rutsch ins Neue Jahr zu wünschen. Also habe ich schnell 2 Mülltüten organisiert und sind beide bäuchlings einen kleinen Hang hinab gerutscht. War gar nicht so einfach, wir waren wohl zu schwer, um gut zu rutschen? Egal, Handy an einem Mast festgemacht und das Video aufgenommen. Übrigens sind wir für die Szene 4 x den Hang runter gerutscht, damit es einigermaßen ansprechend war. ?? Nun noch schnell zurecht geschnitten, Musik und Text eingesetzt – fertig!
Zum Abschluss diesen schönen Tages haben wir uns dann noch einen Saunagang im Hotel gegönnt, rechtzeitig zum Abendessen waren wir fertig.
Allerdings waren Veranstaltungen jeglicher Art in Österreich wegen Corona verboten, zusätzlich war auch noch eine Sperrstunden für 22 Uhr angesetzt. Also haben wir uns nach dem Abend-Buffet aufs Zimmer verkrümelt und Silvester mal ganz ruhig dort verbracht.