Alles hat ein Ende…

Ja, auch unser Urlaub in den USA hat ein Ende. Schade, schade. Auch, wenn der Erholungseffekt doch eher gering ist, so hat es uns sehr gefallen.  Letztendlich war es auch gut, dass wir uns für die Südstaaten entschieden hatten, die touristische Erschließung ist eher gering, wenn man mal von New Orleans und Florida absieht. Nach der problemlosen Rückgabe unseres Mietwagens (auch in Florida wieder über 1.000 Meilen gefahren) und unserem ersten Flug mit einem Airbus A380, allerdings nur Holzklasse, nach Frankfurt sind wir dann etwas übermüdet in Tegel angekommen. Bäh, ist das Wetter sch… Morgens noch am Strand bei 27 Grad und dann sowas! Und: och, ist Tegel niedlich! Wenn man die anderen Flughäfen gesehen hat, dann hat Berlin wirklich nur einen Feld-Flugplatz. Übrigens ist es gut, wenn man im A380 die Sitze im Oberdeck ganz hinten bucht. Da gibt es hinter der First- und Business-Klasse nur einen kleinen Holzklasse-Bereich, was dazu führt,  dass nicht ständig Leute an einem vorbeirennen. Somit war es dann familiärer.

Aber nun zur vollumfänglichen Nachbetrachtung. Da es – wie oben etwas angedeutet – eher eine Bildungsreise war, wollen wir etwas von Gelernten wiedergeben.

Lebenshaltungskosten: grundsätzlich etwas höher,  wenn man Lebensmittel betrachtet.  Natürlich kennen wir die Löhne nicht, aber nicht umsonst haben viele Amerikaner einen Zwei- und Drittjob. Gut, in Deutschland wird das ja leider auch so kommen bzw. ist es teilweise schon.

Die Auswahl an Lebensmitteln ist genauso wie in Deutschland, für meine Verhältnisse waren die Packungsgrößen zu hoch. Man muss sich auch an die amerikanischen Maße und Gewichte gewöhnen.

Klamotten sind etwas günstiger,  nicht so viel mehr wie uns von Manchem vor der Reise erzählt wurde,  aber vielleicht waren wir nur in den falschen Läden. Auch habe ich sowas wie den Mediamarkt vermisst, leider musste ich in New Orleans in einem kleinen jüdischen Geschäft eine überteuerte SD-Karte für meine Dashcam kaufen.

Verkehr: zuerst gesagt, ich war kein Befürworter für ein Tempolimit auf Autobahnen,  jetzt habe ich meine Meinung geändert.

Der Straßenverkehr ist im Amiland einfach entspannter, ob er sicherer ist weiß ich nicht,  denn Unfälle habe ich einige gesehen. 75 Meilen pro Stunde (ca. 115 Kilometer pro Stunde)  machen das Autofahren selbst auf 7-spurigen Autobahnen nicht zum Schreckgespenst. Man rollt einfach lang hin. Ampeln stehen immer hinter der Kreuzung,  aus meiner Sicht vorteilhaft,  da man sich nicht den Kopf verrenken muss. An roten Ampeln darf man auch rechts abbiegen, wenn nicht solch ein Schild steht:

Das heißt die Amis können mit dem „nicht vorhandenen“. Grünpfeil besser umgehen als bei uns die Wessis! Deswegen war es kein Problem für mich. Manche Kreuzungen an denen alle Straßen gleichberechtigt waren hatten solche Stopschilder:

Der erste der an diese Kreuzung ankommt hat Vorfahrt. Anhalten war trotzdem notwendig. Kamen alle gleichzeitig an musste man sich einigen. Was gut gelang, die Amis sind hier freundlich und zurückhaltend.  Auch hat man bei Fußgängern immer freundlich die Geschwindigkeit verringert, um den „Pedestrian“ über die Straße zu lassen. Gut fand ich auch, dass man auf Autobahnen rechts überholen durfte. Das sollte man hier in Deutschland einführen,  dann könnte man schneller an den Traumtänzern, die sich in der Mittelspur aufhalten, vorbeikommen!

Blinken wird, ähnlich wie in Deutschland, überbewertet,  wegen des zurückhaltenden Fahrstils ist dies aber nicht so schlimm wie hier.

Polizei haben wir nicht so oft gesehen wie vermutet,  wir hatten doch mit mehr Präsenz gerechnet. Auch die Straßen waren in einem besseren Zustand als mithin gedacht.

Amis machen viel mit dem Auto,  Essen kaufen, Geld abheben und Beerdigungen. Damit meine ich den DriveIn. Ok, letztes haben wir selbst nicht gesehen, sondern nur im Fernsehen, aber die DriveIn’s der Banken haben wir gesehen. Man fährt einfach an den Automaten und hebt Geld ab ohne auszusteigen.

Das ein Unterschied zwischen den Rassen gemacht wird ist uns doch aufgefallen,  Schwarze werden öfter zu niederen Arbeiten herangezogen als Weiße.  Auch haben wir mehr arme Wohngebiete mit schwarzen Bewohnern gesehen als mit weißen. Genauso auch mehr schwarze Obdachlose, nur in New Orleans hat sich das relativiert. Grundsätzlich ist einem der noch stärkere Unterschied zwischen Arm und Reich aufgefallen. Im Amiland wird der vorhandene Reichtum auch gern gezeigt.

Dass die Amis patriotisch sind ist bekannt, auf vielen Grundstücken wird die amerikanische Flagge gehisst,  die auch immer im ordentlichen Zustand ist. Also keine zerfetzte Fahne wie bei uns mancherorts. Wie bereits vorher gesagt würde uns ein bißchen mehr Patriotismus gut tun.

Sprache: mit deutsch kommt man – zumindest in den Südstaaten –  nicht weit,  eher wird dort spanisch gesprochen. Auch bei den Museen und anderen Besichtigungspunkten wird deutsch nicht angeboten,  weder in Prospekten noch als Audioguide. Das können wir besser.  Also unbedingt das Schulenglisch aufpolieren, auch wenn man mit dem Hinweis etwas langsamer zu sprechen, da man aus „good old Germany“ kommt, ganz gut zurecht kam. Man merkt aber doch, dass man durch diesen „Zwang“ englisch zu sprechen in der Anwendung des Englischen besser wurde und Vokabeln sich besser merken ließen. Wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte,  dann hätte ich ein Auslandsjahr gerne gemacht.

Somit möchten wir unseren Blog schließen.  Falls uns noch was einfällt,  dann werden wir es hier nachtragen. Gezeigt hat uns die Reise wieder, dass es gut es, wenn man sich die Dinge selbst anschaut. Es öffnet den Blick, man akzeptiert besser andere Meinungen und wird offener gegenüber Fremden. Außerdem können wir davon unseren nichtvorhandenen Enkeln erzählen…

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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3 Antworten

  1. Hallo, nette + interessante Zusammenfassung. Tja, Weltanschauung kommt halt immer noch von Welt anschauen…., wieder was gelernt – Danke!
    A.

    1. Guter Spruch, kann man nicht besser sagen mit der Weltanschauung. Na jedenfalls habe ich mich ein wenig in die USA verliebt, so dass es nicht der letzte Besuch sein wird. Wir planen schon an einer Tour von Boston entlang der Ostküste nach Florida. Gerne würde ich auch die Rockys besuchen, das Land ist einfach riesig, man bräuchte mehr Zeit und eine Gelddruckmaschine…

  2. ´nabend, na ja, Spruch ist von Gorbi – mussten wir doch zum Ende hin auswendig lernen^^. Hab auch grad Pass + Ausreiseantrag beantragt^^, mit Amiland hab ich es mental ja nicht so…Kanada wär ne Option…vllt. könn wir uns ja mal auf halben Weg treffen…^^
    A.

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