Tag 6 (09.08.2021)
Vent – Similaun Hütte – Ötzi Fundstelle
Von Vent in das Niedertal, vorbei an der Martin-Busch-Hütte (2.527 m) zur Similaun-Hütte (3.019 m), Besuch der Ötzi-Fundstelle
Höhe aufwärts: 1.380 m, Höhe abwärts: 250 m, Gehzeit 6,5 Stunden
Der nächste Morgen versprach perfektes Wetter, strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen. Wir waren auch alle gut gelaunt, denn heute ging es nochmal richtig hoch und zum Highlight der Tour. Los ging es, Schritt für Schritt – wie ein alter Diesel – bergauf. Vorbei an Almen
auf denen sich die Schafe in der Sonne ausgeruht haben, führte ein breiter Wirtschaftsweg zur Martin-Busch-Hütte. Unterwegs boten sich wieder sehr schöne Aussichten. Dafür wandert man ja, denke ich. An der Martin-Busch-Hütte angekommen das erste Bierchen/Radler des Tages. In der Sonnen sitzend haben alle ganz andächtig auf die gegenüberliegende Berge geschaut.
Nach dieser kurzen Stärkung ging es entlang des Niedertalbaches immer weiter bergauf. Immerhin mussten heute wieder 1.100 Höhenmeter geschafft werden. Die Similaunhütte versteckte sich noch hinter einem davorstehenden Berggrat, so dass wir nicht einschätzen konnten wie lange wir noch brauchen werden. Aber irgendwann haben wir es geschafft, die 3.000 m waren überschritten. Raimund freute sich besonders, da er bisher noch nie über 3.000 m hoch war.
Leider zogen die Wolken, von Italien kommend, wieder zu, so dass die Aussichten wieder schlechter wurden.
Die Similaun-Hütte, die genau auf der österreichisch-italienischen Grenze lag, war schon gut besucht. Nach dem Bezug der Zimmer – ich war diesmal von der Gruppe getrennt im Nachbarzimmer – ging es dann noch zur Fundstelle des Ötzi. Der Weg war beschwerlich und nicht ganz ohne. Ab und zu musste man sich an Ketten und Stahlseilen festhalten, zusätzlich ging es auch über Schneefelder, die am Nachmittag schon weich waren. Deshalb bin ich doch ab und zu im Schnee eingesunken. Nach ca. 1 Stunde sind wir an der Ötzi-Fundstelle angekommen. Dort hatte man eine Steinpyramide aufgebaut. Ganz richtig ist dieser Ort nicht, der befindet sich 70 m weiter, ist aber schwerer zugänglich.
Die Steinpyramide war gut zu sehen, allerdings waren wir in den Wolken, somit war eine Aussicht auf die Berge um uns nicht möglich.
Nach der Fotosession vor der Pyramide sind wir wieder zur Similaunhütte abgestiegen. Das Wetter wurde leider nicht besser, nur ganz kurz ließen sich die Gipfel erahnen. Boah, wenn wir morgen auf den Similaun wollen, dann sollte nicht solch ein Wetter sein. Und auf dem Rückweg bin ich ausgerutscht und habe mich ordentlich auf die Nase gelegt. Kurz geflucht und dann ging es weiter.
Bei Abendessen haben wir unseren Bergführer Thomas kennengelernt. Wir waren natürlich gespannt, wie seine Prognosen für morgen sind. Er war ganz entspannt. Na schauen wir mal. Nach 2-3 Bierchen/Radlern und diesmal nur einem Zirbenschnapsl sind wir bald im Bett gelandet, immerhin sollte um 5 Uhr aufgestanden werden. In der Nacht habe ich ab und zu aus dem Fenster geschaut, hmm, es war Sternenhimmel. Es könnte also was werden…