Auf dem Zitronenweg von Maiori nach Minori

Heute war wieder ein Tag an dem wir nicht genau wussten, ob wir wandern gehen sollten oder doch lieber Kultur machen, da das Wetter wieder alles und nichts versprach. Wir haben uns dann für eine Mischung der Unternehmung entschieden. Mit dem Auto sind wir einen ganz anderen Weg über die Berge nach Ravello an die Südküste gefahren. Bis Castellammare kannten wir den Weg bereits. Aber danach haben wir uns dank der „Uschi“ aus dem Navi ordentlich verfahren. Irgendwie hatte sie uns in der Ortschaft Gragnano so in eine Seitenstraße geführt, dass ich richtig Spaß dabei hatte in dieser wieder zurück zu setzen, weil wir Gegenverkehr hatten. Nach einigen Flüchen auf die Dame im Navi haben wir dann doch den richtigen Weg gefunden; das richtige Navi hieß Gritti und konnte die Karte gut lesen. Erschwerend ist es in Italien, dass man nie weiß wie der Ort heißt in dem man gerade ist. Ortseingangsschilder gibt es nicht oder sind sehr schlecht zu erkennen. Der Verkehr war wie immer Italienisch, also chaotisch! Insgesamt habe ich mich aber daran gewöhnt. Aber kleine Fehler macht man trotzdem noch. An einer Ampel habe ich vorschriftsmäßig angehalten, aber wie bereits erwähnt, werden Ampeln nicht sonderlich beachtet. Nachdem mich dann einige an der roten Ampel überholt hatten bin ich einfach hinterher. Wenn keiner wartet, warum dann ich. Was ich nicht wusste, dass es eine Baustellen-Ampel war und alle die mich überholt hatten in den Gassen rechts und links abgebogen sind. Nur ich habe den entgegenkommenden Verkehr einschließlich Polizei-Auto entgegen kommen sehen. Schnell rechts ran und so tun, als ob ich parke. Nach dem passieren der Autos habe ich dann die Baustelle ganz schnell durchfahren. Im nächsten Ort bin ich dafür den Kreisverkehr verkehrt herum eingefahren. Die Markierungen auf der Straße waren aber auch schlecht. Also schnell mit Schwung im Kreisverkehr gewendet und richtig gefahren. Bloß gut, dass die Italiener wenig schimpfen wenn sie Auto fahren. Zumindest habe ich nie jemanden gesehen, der einem den Vogel zeigt.

Nach den vielen engen Straßen ging es hinauf in die Berge mit vielen Haarnadelkurven. Wir konnten dann mal Aussichten in eine ganz andere Richtung genießen, in Richtung Osten ins Hinterland. Bei den Stopps mussten wir aber feststellen, dass Italien ein scheinbar großes Müllproblem hat. Überall taten sich Müllberge in der Landschaft auf, meist von der Brücke oder den Abhang hinunter gekippt. Schade!

Nach ca. 2 Stunden Fahrt haben wir dann das Städtchen Ravello erreicht, welches oberhalb von Amalfi liegt, aber einen besonderen Charme hat. Alles etwas kleiner und beschaulicher, trotz der Touristen. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, sind wir in die Stadt hinein gelaufen und auf der zentralen Piazza vor dem Dom angekommen. Den haben wir uns angeschaut. Von außen sind die Kirchen oftmals unauffällig, manchmal auch direkt in die Wohnbebauung eingebaut. Wahrscheinlich wurden die Häuser damals an die Kirchen direkt angebaut. Innen hatte der Dom auch nicht allzu viel zu bieten. Nur eine hübsche Kanzel mit Mosaik. Wir sind in der Kirchenkunst aber auch nicht sonderlich gut bewandert.

Danach haben wir uns aber den schönen Garten der Villa Rufolo https://www.portanapoli.de/ravello/parks-panorama-musikfestspiele angeschaut. Man hat hier einen fantastischen Blick auf die Küste mit seinen Terrassengärten voller Oliven- und Zitronenbäume.

Danach haben wir uns auf der Piazza Centrale wieder einen Limoncello Spritz gegönnt. Wir haben Geschmack daran gefunden. Dabei haben wir die Sonne genossen und dem Treiben auf der Piazza zugeschaut. Wenig später wollten wir noch ein wenig den Ort anschauen und sind mal wieder Treppen gestiegen. Wir haben gelernt, dass Wagner hier komponiert hat und Churchill sich hier auch aufgehalten hat.

Nachdem wir Ravello durchstriffen hatten sind wir wieder zum Auto zurück und nach Minori gefahren. Hier war es sehr schwer einen Parkplatz zu finden. Schließlich hatten wir Glück und einen kostenpflichtigen Parkplatz ergattert. Von Minori wollten wir dann mit dem Bus nach Maiori fahren, um dann von dort wieder zurück zu wandern.

Die richtige Größe in Italien.

Der Bus lies zwar etwas auf sich warten und ich hatte gut zu tun Grittis Laune wieder aufzubauen, aber das Warten hatte sich gelohnt. Denn der Weg führte von der Seepromenade an der Pfarrkirche S. Maria a Mare vorbei einen steilen Treppenweg in die Zitronengärten hinauf. Überall Zitronen! Deshalb heißt der Weg auch Senturio di Limone. Klingt doch schon toll! In der Pfarrkirche war gerade Gottesdienst, den wir nicht stören wollten und sind weiter bergauf gewandert.

Die Truppe haben wir hier oft gesehen. Warum das so ist haben wir noch nicht raus bekommen.

Unsere ständigen Begleiter

Nun hatten wir einen schönen Blick auf Maiori. Allerdings ist die Stadt nicht so pittoresk wie Amalfi oder Positano. Eher nüchtern und modern. Am Hafen wurde für das Jungvolk gerade eine Technoparty veranstaltet. Die Bässe hörte man durchs Tal. Am Felshang entlang ging es um eine Kurve nach Menori. Hier war es ruhiger und entspannter. Auf dem Weg nach unten kamen wir an der Basilika im Ortszentrum von Menori an. Auch hier war gerade Gottesdienst, allerdings sah man nur ältere Frauen. Die Vorbeterin/Pfarrerin sprach sehr schnell und die Omis stimmten mit ein.

Basilika von Menori

Positano bei Nacht.

Danach wieder zurück zum Auto. Nun mussten wir wieder die kurvenreiche Küstenstraße entlang. Auf halber Strecke haben wir in Positano halt gemacht, um etwas zu essen. Beim ersten Parkplatz im Zentrum wollte man 6 € pro Stunde haben. Nö, das war über unserer Schmerzgrenze. Also weiter und hoffen, dass es doch noch klappt. Hat es auch, an einem Restaurant waren auch kostenfreie Parkplätze. Hier sind wir auch gleich eingekehrt. Nach dem Essen ging es dann die restlichen 14 km bis zu unserem Hotel weiter.

War wieder ein schöner Tag.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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