Aufenthalt in Wolke 7

Ok, der Titel hält nicht was er verspricht, denn heute morgen wurden wir vom Regen geweckt und beim Blick aus dem Fenster haben wir nichts gesehen, denn die Wolken waren so tief, dass man keine 50 m schauen konnte. Nun gut, das war so angesagt, es sollte halt den ganzen Tag regnen. Menno, ich dachte in Italien scheint immer die Sonne.

Also musste Plan B her; beim Frühstück haben wir dann beraten, was wir mit dem Tag machen. Wir haben uns dann für ein Shoppingcenter entschieden, auf Museum in italienischer Sprache hatten wir dann doch keine Lust. Also haben wir uns für Salerno entschieden, etwas nördlich sollte es ein Shoppingcenter geben. Über Sorrento und Castellammare di Stabia sind wir im strömenden Regen nach Salerno gefahren. Dabei haben wir dann auch einige kleinere Staus mitgenommen. Die Monti Lattari (Bergkette auf der Amalfi-Halbinsel) sind ganz schön hoch und als Wolkensammler bekannt. Was wir bestätigen konnten, die Berge waren ständig in den Wolken. Kurz vor Salerno – nach vielen Serpentinen – haben wir das Castello Longobardo di Arechi entdeckt. https://www.ilcastellodiarechi.it/

Vorfreude auf viele Kurven

Und da neben Shopping ein bißchen Kultur Pflicht war, haben wir uns spontan dazu entschlossen auf den Berg zu fahren und uns das alte Gemäuer anzuschauen. Im gleichen Moment wurde der Regen auch weniger, so dass wir das Castell auch von außen besichtigen konnten. Der Blick von der Burg auf den Golf von Salerno und die Stadt selbst war schon sehr schön, dafür hat sich die Auffahrt gelohnt.

Das Burgfräulein
Blick auf den Golf von Salerno und die Stadt

Das kleine Museum war etwas lieblos eingerichtet und hat nur ein paar Glasscherben und Münzen aus dem Mittelalter gezeigt. Das Personal war auch nicht sonderlich geschäftig und hat mehr die Zeit tot geschlagen. Nun wundert es mich nicht, dass alles in Italien irgendwie halbfertig aussieht. Aber da kommt wohl wieder der deutsche Perfektionismus durch…

Nachdem wir das Castel besichtigt hatten begann es auch wieder zu regnen, so dass wir zum Shoppingcenter weiter fuhren.

Das Shoppingcenter Le Cotoniere http://www.lecotoniere.it/ selbst war nicht der Brüller. Es erstreckte sich zwar auf 4 Etagen, aber einige Läden waren geschlossen oder nicht mehr vorhanden. Zudem war es recht leer an Kunden. An einem verregneten Samstag würde in Deutschland ein Shoppingcenter regelrecht kochen. Da merkt man, dass die Kaufkraft der Italiener doch geringer ist als in Deutschland und man merkt dann immer wieder, dass es uns Deutschen trotz aller Ungerechtigkeiten recht gut geht.

Nach einiger Zeit hatten wir genug vom Shoppingcenter und das Wetter wurde auch besser, so dass wir uns entschlossen haben an der Südküste entlang über Maiori, Ravello, Amalfi und Positano wieder zurück zu unserem Hotel zu fahren. Boah, war das eine Küstenstraße, eine Kurve nach der anderen und sehr eng. Insbesondere in den Ortschaften hatte man gut zu tun ohne Schrammen aneinander vorbei zu kommen. Es war wirklich sehr eng! Und wir waren in der Nebensaison unterwegs, ich möchte nicht wissen was in der Hauptsaison hier abgeht.

In Atrani, kurz vor Amalfi, haben wir ein Parkhaus angesteuert. Gritti musste allerdings vor der Einfahrt aussteigen, der Parkwächter meinte nur „Driver only, no Pax“. Allerdings konnte ich nicht rausbekommen warum das hier so war. Allen Parkenden ging das so. Andere Länder, andere Sitten halt. Einen Parkplatz in der Stadt zu finden war sowieso aussichtslos. Wie gesagt, es war Nebensaison! Vom Parkhaus aus mussten wir einen kleinen Tunnel durchqueren und uns dabei immer schön an die Wand drücken, da man sonst die Außenspiegel der Autos im Kreuz gehabt hätte. Atrani ist wie alle Städte an der Amalfiküste extrem eng an die Felsen gebaut. Wir sind dann kleinen Gäßchen folgend immer weiter die Stadt emporgestiegen. Immer von neuen kam ein Abzweig wo wir nicht genau wussten wo dieser enden wird. Man lebt hier auf engstem Raum. Alles sehr schön anzuschauen, aber wirklich wohnen würde ich hier nicht wollen.

Das kleine Städtchen Atrani

Ob hier je ein Statiker gerechnet hat?
Eine der kleinen Gäßchen – dicke Menschen hätten hier es schwer
Man sollte nie die Milch vergessen…

Amalfi

Nachdem wir Amalfi nur kurz aus erhöhter Position angeschaut hatten wollten wir weiterfahren, da Gritti nicht im Dunkeln die Serpentinen entlang fahren wollte.

Weiter ging es also in Richtung Positano, die Straßen wurden nochmals etwas mehr enger. Und hier fahren Busse lang, die sich vor jeder Kurve mit lauten Hupen bemerkbar machen, damit der entgegenkommende Verkehr gleich wusste, dass es besser ist man bremst. Ein paar Verrückte, wie Jogger und Radfahrer waren hier auch noch unterwegs.

Von Positano aus ging es wieder bergan bis auf ca. 470 m direkt in Wolken hinein. Am Hotel angekommen haben wir unser Auto abgestellt und dem lieben Gott Danke gesagt, dass wir ohne Beulen angekommen sind.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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Eine Antwort

  1. Hallo ihr Zwei,
    tolle Fotos…aber schon echt eng da. Wetter, dachte da scheint nur die Sonne, na ja wir haben hier ja auch wieder Herbst.
    VG A.

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