Aufstieg zum Seekofel – 2.Tag

Nach einer doch ruhigen Nacht haben wir uns zusammen mit unseren Tischnachbarn aus Bayern das Frühstück schmecken lassen. In der Nacht selber habe ich versucht auf Grittis Bitte hin den super klaren Sternhimmel zu fotografieren. Mit den kleinen Kompakt-Kameras geht das aber nicht so gut, so dass ich hier kein Foto einstellen kann. Aber den Sternen ist man im Gebirge nicht nur von der Entfernung her sowieso näher. Kurz nach halb neun sind wir dann losgetrabt, um den Seekofel zu erreichen. Das Wetter war perfekt, klare Luft bei 15 Grad und strahlend blauer Himmel. Die Berge haben sich mit dem Morgenlicht wieder richtig gut inszeniert.

Erster Zwischenstopp war die Seekofel-Hütte, die gestern keinen Platz für uns hatte. Dort waren alle Bergwanderer schon ausgeflogen. Man muss wissen, dass in den meisten Hütten das Frühstück schon um 6 Uhr eingenommen wird und das Bett bis 8 Uhr geräumt sein muss. Na ja, auf der Hütte schläft man bekanntlich nicht, man nächtigt.

Nun standen wir am Fuße des Seekofels und haben den Aufstieg in Angriff genommen. Insgesamt mussten ca. 500 Höhenmeter überwunden werden. Nur der Weg auf den Gipfel war nicht ohne. Das Bild zeigt schon mal den Wegverlauf. Wir wussten, dass der erste Teil des Weges der schwierigste sein soll. Noch waren wir frisch und fit, aber trotzdem hat er eine ganze Menge abverlangt. Immerhin sind wir auch nicht mehr die Jüngsten. ?Nach der Hälfte der Wegstrecke kamen am Horizont immer mehr Gipfel zum Vorschein. Auch die Drei Zinnen, eines der Wahrzeichen der Dolomiten, haben wir gesehen. Die wollen wir uns auch noch näher anschauen.

Der Weg nach oben wurde steiler und einige Passagen sind mit einer Eisenkette versehen worden, um sich nach oben zu ziehen. Wenn meine Schwiegermama das wüsste, dann würde es kein Tiramisu mehr zu Weihnachten geben. Aber Gritti wollte da ja selber rauf! Nach insgesamt einer Stunde und vierzig Minuten haben wir den Gipfel erreicht. Es war wahnsinnig anstrengend, aber es hat sich wieder gelohnt. Richtung Norden fiel die Felswand 400 m senkrecht ab und wir hatten einen herrlichen Blick auf den Pragser Wildsee, von wo aus wir gestern gestartet sind. Aber auch in alle anderen Richtungen hatte man fantastische Fernsichten. Am schönsten sahen die schneebedeckten Gipfel aus.

Nach einigen Gipfelfotos und dem Eintrag ins Gipfelbuch haben wir wieder den Rückweg angetreten. Dies ging recht schnell, nach 45 Minuten waren wir wieder am Fuße des Seekofels. Nun musste nur noch der Rückweg, aber nicht auf der Aufstiegsstrecke, bewältigt werden. Da wussten wir noch nicht, dass das eine sehr lange Strecke werden und unseren armen Füßen viel abverlangen würde. Nach einigen wieder steilen Teilstrecken ging es quer über einen Murgang, welche im letzten Jahr vom Berg abging und die Wanderwege hat abrutschen lassen. Ohne Wanderstöcke wäre der Weg noch mühsamer geworden. Ich möchte die Dinger nicht mehr missen. Die Wanderwege wurden gerade wieder gerichtet. Hubschrauber haben das Baumaterial in die Berge gebracht. Der Weg bis zum Pragser Wildsee dauerte mit kurzer Picknick-Pause (zünftig mit Gipfelschnaps – Scotch Whisky) fast 2,5 Stunden, aber die Füße taten dann doch schon ordentlich weh. Aber ein „Indianer“ kennt keinen Schmerz. Außerdem hatten wir ja keine andere Wahl.

Am Pragser Wildsee angekommen tauchten wir in die Menschenmassen unter. Wie am Vortage waren wieder jede Menge Tagesausflügler um den See unterwegs. Nachdem wir unsere Trinkflaschen in einem Gebirgsbach aufgefüllt hatten ging es die letzten beiden Kilometer am östlichen Rand des Sees in Richtung Parkplatz. Aber ein Eis geht immer. Die Kugel Eis kostete stolze 2 Euro, aber das musste sein. Es hat auch geschmeckt!

Nun wollten wir nur noch zum Auto und die Füße entlasten. Außerdem lockte die Sauna im Hotel. Insgesamt waren wir fast 8 Stunden unterwegs.

Die Tour war ein Erlebnis, wir waren trotz der Schmerzen in den Füßen und Rücken mit Glückshormonen geflutet. Und wir freuen uns schon auf den nächsten Tripp. Berge gibt es ja in den Alpen genug.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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