Heute war der Tag an welchem 10 Sonnenstunden und KEIN Regen vorhergesagt wurde. Leider war das aber auch unser letzter Tag in den Dolomiten. Das bekannteste Massiv der Dolomiten waren die Drei Zinnen (Tre Cime) und genau dieses wollten wir besuchen.
Die Drei Zinnen waren auch der Auslöser für unsere Reise in die Dolomiten. Ich hatte mir schon lange gewünscht sie mir anzuschauen, live und in Farbe. Mir war bewusst, das ein Besteigen mit meinen Kenntnissen der Berge nicht möglich war, aber das war egal. Ich wollte sie selbst sehen. Da wir von einem Hotelgast den Tipp bekamen möglichst früh dort zu sein, haben wir beizeiten gefrühstückt und sind somit schon gegen 9:30 Uhr am Misurina-See gewesen. Dort war auch die Mautstation, um mit dem Auto zum Ausgangspunkt unserer Wanderung – der Auronzo-Hütte auf 2.320 m – zu fahren.
Die Serpentinen waren eng und steil, so dass ich teilweise nur im 1. Gang fahren konnte. Mein Diesel hat ordentlich klettern müssen. Vorher mussten aber an der Mautstation noch 30 € abgedrückt werden. Zum Glück mussten wir nicht lange warten, so dass wir bald an der Auronzo-Hütte waren. Dort wurden wir von einem Parkplatzeinweiser eingewunken. Gritti fragte immer wieder, ob die Handbremse fest ist, da der Vorderwagen unseres Autos schon über dem Abhang hing. 30 cm mehr nach vorn und es wäre schneller talwärts gegangen als uns lieb ist.
Nach dem Einparken wurde uns bewusst, dass die Drei Zinnen von vielen Tagestouristen besucht werden. Meist wird aber nur die leichte Route entgegen des Uhrzeigersinns zur nächsten Alm-Hütte genommen. Das war uns recht, da wir die Route mit dem Uhrzeigersinn genommen haben. Auf dieser Route waren nur wenige Wanderer unterwegs. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir die „Lange Alm“, die wir aber gleich wieder passiert haben. Jetzt hatten wir schon die ersten schönen Aussichten auf die Nordwand der Drei Zinnen.
Weiter ging es durch ein Tal und dann wieder steil bergauf in Richtung der Drei-Zinnen-Hütte. Im Tal vor der Hütte hatten sich Wanderer mit dem Legen von Steinen auf der Almwiese ein kurzfristiges Denkmal gelegt.
Herzchen mit Namen drin, u.s.w. Wir hatten dafür keine Zeit, denn wir wollten noch einen Gipfel besteigen, der gegenüber der Drei Zinnen lag und einen herrlichen 360-Grad-Ausblick bot.
Ein kurzer Stopp an der Drei-Zinnen-Hütte und es ging aufwärts zum Sasso di Sesto, 2.539 m. Gegenüber des Gipfels baute sich der knapp 100 m höhere Toblinger Knoten auf.
Dieser Gipfel war aber nur mit einem senkrechten Klettersteig zu erreichen. Dafür fehlte uns allerdings die Ausrüstung. Trotzdem wollte ich mir das mal anschauen. Dabei haben wir einen der vielen Höhlengänge aus dem 1. Weltkrieg entdeckt und angeschaut. Hier verlief die Frontlinie zwischen Italien und Österreich – Ungarn im ersten Weltkrieg. Dazu hat man eine Unmenge an Höhlen und Geschütz – Nestern in die Felsen getrieben. Gruselig! Arme Kerle, die hier bei Wind und Wetter ausharren mussten.
Wir haben aber den anderen Gipfel (Sasso di Sesto) erreicht und eine ausgiebige Pause eingelegt. Um die Aussicht zu genießen und einen Gipfel-Schnaps zu trinken und ein Steinmännchen zu bauen.
Außerdem haben wir uns kurz mit einem englischen Pärchen unterhalten. Ich bin immer neugierig woher die Leute kommen und frage dann einfach mal nach. So kommt man ins Gespräch.
Nach der ausgiebigen Pause haben wir den oben erwähnten Klettersteig angeschaut und sind danach wieder bergab zur Drei-Zinnen-Hütte gelaufen. Da hier immer noch viele Tagestouristen waren und uns der Trubel zu viel war, sind wir gleich weiter an einem steilen Abhang zur Lavaredo-Hütte gelaufen. Dort haben wir uns ein Stück Kuchen und einen Kaffee bzw. Tee genehmigt. Unterwegs hatten wir dann noch eine deutsche Familie getroffen, die Ihre Drohne hat fliegen lassen. Leider hatte ich meine eigene Drohne im Auto liegen gelassen. Nach kurzem Fachsimpeln habe ich meine E-Mail-Adresse weitergegeben, damit ich an die Aufnahmen der Drohne komme. Ich hoffe es klappt! Denn was ich auf dem Monitor gesehen habe sah schon toll aus. Entlang an der Ost- und Südseite der Drei Zinnen sind wir zum Ausgangsort unserer Wanderung zurückgekehrt.
Dabei konnten wir Bergsteiger an der Hauptzinne beobachten, die aber immer wieder im Gipfelbereich in den Wolken verschwanden. Am Auto angekommen haben wir beobachtet wie die Kühe auf der gegenüber liegenden Alm zum Alm-Abtrieb zusammen getrieben wurden. Das haben sie aber nur unter Protest über sich ergehen lassen, was sich im lauten Muhen und Brüllen erkennen ließ.
Bei bestem Sonnenschein haben wir die Rückreise zum Hotel angetreten. Für uns war das heute ein sehr schöner Tag mit einer ausgiebigen Wanderung (23.000 Schritte) und herrlichen Aussichten auf die Berge. Die Alpen haben es uns angetan, schade das sie soweit von Berlin weg liegen.