Elsa und Paula

Trotz, oder gerade wegen der vielen Eindrücke, die wir in den vergangenen Tagen hatten und der körperlichen Betätigung an der frischen Luft fühlen wir uns erholt. Nicht umsonst sind wir meist schon kurz nach 7 Uhr auf den Beinen. Heute hat Gritti gleich morgens daran gedacht ein Foto vom morgendlichen Auftrieb der Kühe zu machen. Abends werden sie wieder in den Stall getrieben. Die beiden Kühe Elsa und Paula brauchen morgens immer viel Zusprache, damit sie den Weg zur Alm finden. Jedenfalls wurden sie so immer angesprochen. Es scheint, dass alle Kühe einen Namen zu haben. Ist spannend und zugleich lustig für Städter wie uns.

Mit solch einem Ausblick fängt der Tag gut an.

Heute sollte das Wetter entgegen der 3-Tage Prognose besser werden. Also nach dem Frühstück die Wanderstiefel an- und mit ihnen losgezogen. Diesmal wollten wir auf den „Hausberg“ des Hotels, also den Berg, der am nächsten liegt. Von der Station der Söllereck-Seilbahn, die derzeit in kompletter Überholung ist, sind wir den steilen Anstieg hinauf geschnauft. Und das vor 9 Uhr! Immerhin mussten 350 Höhenmeter überwunden werden.

Die scheinen hier aggressive Hühner zu haben.

Beim Aufstieg konnten wir beobachten wie die nächste Skisaison vorbereitet wird. Die Schneekanonen wurden schon in Stellung gebracht.

Oben angekommen sind wir an 2 Rastplätzen vorbei gezogen, haben aber einen kleinen Abstecher zur Schrattenwangen-Alpe (1.402 m), gut 500 m weiter gemacht. Da es noch früh am Morgen war sind auch nicht viele Gäste vor Ort gewesen. Genau genommen keiner! Nur ein müder Hund lag teilnahmslos rum. Selbst die vorbeistreifende Katze hat ihn nicht interessiert. Wir haben uns ein Glas Milch und einen Almdudler bestellt.

Auch ein Stück Alpenkäse, welcher 15 Monate gelagert wurde, haben wir von hier mitgenommen. Nach der kurzen Rast ging es dann weiter vorbei am Sattelkopf und über ein Hochmoor in Richtung Hochleite-Alpe weiter. Unterwegs haben wir wieder unendlich viele Pilze gesehen, giftige und essbare. In 10 Minuten wäre der Korb voll gewesen.

Vorher konnten wir noch einen schönen Ausblick auf Oberstdorf genießen.

Einladend sind die Alpen-Gasthöfe alle.

An der Hochleite-Alpe sind wir nicht eingekehrt, sondern sind gleich weitergezogen, obwohl ich gesehen habe, dass sie dort Kaiserschmarren, Apfelstrudel und Germknödel hatten. Es war schwer dort vorbei zu ziehen. Weiter sollte es in Richtung des Freibergsees gehen, den wir umrunden wollten. Kurz vorher mussten wir an der „Heini-Klopfer“-Skisprungschanze vorbei. Boah, ist das Teil groß! Und das Beste war, man durfte ganz nach oben. Wir haben noch nie auf einer Skisprungschanze gestanden, also schnell ein Ticket gekauft und mit dem Schrägfahrstuhl nach oben. Von dort hatte man eine tolle Sicht auf den See und die umliegenden Berge. Das Vollglasgeländer war allerdings nichts für Gritti, hihi.

Unglaublich, dass sich die Springer da runterstürzen. Nicht mein Sport! Danach ging es wieder runter und haben an der Schanze Picknick gemacht. Danach konnten wir mit dem gleichen Ticket den Schrägfahrstuhl in den Talgrund nutzen, da wo die Zuschauer sonst stehen und dem Athleten zujubeln. Ist bestimmt eine spannende Atmosphäre. Nach kurzer Besichtigung sind wir hochgefahren und haben unsere Wanderung zum Freibergsee fortgesetzt. Am Strandcafè 10 Minuten die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und dann ging es weiter in Richtung Oberstdorf, unserem eigentlichen Ziel.

Freibergsee

Vorbei am Flüßchen „Stillach“ und einer Holzbrücke sind wir weiter zum Talgrund gelaufen, um kurz darauf auf einer riesigen Kuhweide zu stehen. Die Kühe ließen sich aber von uns nicht stören. Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und wir hatten blauen Himmel bei knapp 20 Grad. Nur die Füße taten uns nun langsam weh, so dass wir schnell nach Oberstdorf weiterzogen. Rechts konnten wir das mächtige Nebelhorn (2.224 m) sehen, was diesmal nur etwas im Nebel lag. Hinter uns die anderen Berge der Allgäuer Alpen. Kurzum, es ging uns gut und Gritti hatte kein Herzeleid mehr. Ganz anders als vor 5 Wochen!

Hoffentlich sind die farbenblind!

In Oberstdorf angekommen wollten wir für Gritti eine neue Wanderhose kaufen, schließlich geht es bald wieder in die Berge. Geschäfte mit Sportklamotten gibt es ja ohne Ende, man kann also jede Menge Geld dort lassen. Die Füßgangerzonen und die Cafés in Oberstdorf waren voller Menschen. Eigentlich ein schöner Anblick, wenn es halt Corona nicht gäbe. Eine Hose für Gritti ist es nicht geworden, dafür eine Jacke für sie und für mich. Und eine Flasche Whisky für mich (weil ich immer den Rucksack getragen habe ?), einen originalen bayrischen Whisky. Noch sehr jung, aber schon lecker.

Im nächsten Gasthof haben wir zu Abend gegessen, um dann gegen halb sieben mit dem Bus ins Hotel zu fahren. Zur Pflege der müden Knochen noch einen Saunagang gemacht und ein paar Bahnen im Schwimmbad gezogen. Ein perfekter Tag! Und das nach über 27.000 Schritten.

Morgen nun soll es regnen ohne Ende und sogar schneien. Also schnell nach Hause – obwohl ich gerne durch den Schnee gestapft wäre. Wann hat man sowas schon mal in Berlin!?

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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