Füssen 2.0

Nun war er da, der angesagte Regentag. Die Berge waren verhangen, also kein Wetter für eine Wanderung. Ein paar Hardcore-Wanderer haben wir vom Frühstückstisch aus allerdings gesehen. Wir hatten uns für einen Tag Pause entschieden. Was machen wir heute? Vorschlag von mir war, dass wir nach Füssen fahren und uns das Schloß anschauen und eine Schifffahrt auf dem Forggensee. Vor 10 Jahren waren wir ja, wie bereits erwähnt mit Grittis Eltern in Füssen, auch hier war der Besuch der Stadt ein Schlechtwetterprogramm wie heute. Wir kommen also nach Füssen nur dann, wenn es regnet.

Auf dem Weg nach Füssen regnete es schon ganz schön kräftig, aber ab dem Talausgang wurde das Wetter besser. In Füssen haben wir den ersten Parkplatz angesteuert, direkt an der Altstadt, unterhalb des Schlosses. Diesmal wollten wir nicht Neuschwanstein anschauen, sondern das Stadtschloss. Nach ein paar Metern in der Altstadt haben wir eine Bimmelbahn entdeckt, die Touristen umherfährt. Da fahren wir mit, war unser kurzer Entschluss. In ca. 50 Minuten wurden alle Highlights der Stadt abgefahren. Wir haben zwar oft nicht verstanden was durch die Laufsprecher der Bimmelbahn kam, weil diese unheimlich laut geklappert hat, aber trotzdem konnten wir uns einen ersten Eindruck verschaffen.

Nach der Fahrt mit der Bimmelbahn haben wir zuerst eine Touristeninformation angesteuert, um einen Stadtplan zu bekommen. Danach ging es durch enge Gassen der Altstadt in Richtung Schloß. Die Altstadt ist noch sehr gut erhalten und für uns ein Grund sie uns anzuschauen.

Das Schloß selbst sah von außen schon ganz hübsch aus, lustig waren die angemalten Erker. Drinnen war außer einer Gemäldeausstellung nicht viel zu sehen, dass heißt die Einrichtung der Räume war größtenteils nicht mehr vorhanden. Dafür konnten wir den Turm besteigen, um einen schönen Blick über die Stadt zu erhaschen.

Für den Blick über die Altstadt hat sich der Aufstieg auf dem Turm schon gelohnt. Man konnte bis zum Forggensee und zum Lech schauen.

Nach dieser Besichtigung hatten wir Hunger und haben uns ein Plätzchen in einem Café ergattert, man konnte draußen sitzen. Das Wetter war ja doch besser als gedacht.

Erdbeeren gehen immer.

Danach sind wir dann ins Stadtmuseum gegangen. Die Schiffahrt haben wir zwischenzeitlich abgewählt, da uns die Abfahrtszeiten nicht gepasst haben. Das Museum ist im ehemaligen Benediktinerkloster Mang untergebracht und unbedingt eine Besichtigung wert.

Klosterinnenhof.
Ansicht des Benediktinerklosters vom Lech aus

Wir waren echt angetan, was auch dazu führte, dass wir länger drin waren als gedacht. Ein Hingucker ist die Bibliothek und die Klosterkapelle mit dem angemalten Füssener Totentanz. Ganz wichtig der Satz darüber, es geht dabei aber um den Tanz mit dem Tod nicht um den Gesellschaftstanz…

„Sagt Ja Sagt Nein, Getanzt Muess sein“

Der Prunksaal tat seinem Namen alle Ehre, alles schön im Barock geschmückt.

Wir hatten Glück, dass nicht viele Leute im Museum waren, so dass man sich in Ruhe alles anschauen konnte, während es zwischendurch dann doch draußen kräftig regnete.

Bibliothek der Mönche

Neben einer Ausstellung über den Musikinstrumentenbau waren noch weitere kleinere Ausstellungen im Museum eingerichtet. Kurz nach halb fünf sind wir aus dem Museum raus und hatten noch nicht genug Kultur bekommen, so dass wir durch die Altstadt zur Kirche des Franziskanerklosters gelaufen sind. Das Kloster ist noch aktiv, aber die Kirche offen zugänglich.

Franziskanerkloster am Flüßchen Lech

Nach soviel Kultur brauchte das Gehirn etwas Zucker und Hunger hatten wir auch. Im Restaurant „Zum Hechten“ sind wir eingekehrt. Wir hatten Lust auf bayrische Küche, so dass ich mir zum ersten Mal in meinem Leben Schweinshaxe bestellt habe. War sehr, sehr lecker! Danach mussten wir einen kleinen Verdauungsspaziergang machen. Der Lechfall war nur 10 Minuten entfernt, so dass wir dorthin gelaufen sind. So konnten wir gleichzeitig Erinnerungen von vor 10 Jahren auffrischen. Auf dem Rückweg wurden an einer kleinen Kapelle tatsächlich von Hand die Glocken geläutet, die Geburt eines neuen Erdenbürgers, namens Xaver, wurde im Dorf verkündet.

Um das Programm komplett zu machen sind wir anschließend nochmal zum Forggensee zum Festspielhaus gefahren, um einen Blick in Richtung Schloß Neuschwanstein zu erhaschen. Es wurde langsam dunkel, so dass unsere Kameras ihre Mühe hatten ein gutes Bild einzufangen. Mit diesen Blicken auf das Alpenpanorama, den Schlössern davor und der Ruhe am See haben wir uns auf dem Heimweg gemacht.

Schloß Neuschwanstein
Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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