La Paré

Als wir heute aus dem Fenster schauten, kündigte sich deutlich besseres Wetter an. Die Wolken hingen zwar dekorativ an den Bergen fest, sollten sich aber bald verziehen.

Blick aus dem Hotel-Zimmer

Also hieß es heute, dass die Wanderstiefel angezogen werden. Ich hatte vor einigen Tagen gesehen, dass auf einem Berg neben dem Stausee ein Gipfelkreuz steht. Es gehört zum 2.390 m hohen Gipfel namens La Paré. Den wollten wir heute erklimmen. Also sind wir mit dem Bus zum Stausee gefahren, um dann die knapp 530 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz zu überwinden. Die ersten Schritte sind immer schlimm, aber man kommt schnell in den Laufmodus. Die ersten 400 Höhenmeter gingen durch einen Lärchenwald, trotzdem hatten wir ab und zu die Gelegenheit erste gute Aussichten auf den Stausee zu erhaschen. Gritti hat heute ein gutes Tempo vorgelegt, so dass wir recht bald (nach knapp 1:40 Std.) nah ans Gipfelkreuz kamen. Das Kreuz hatte eine ordentliche Größe, deutlich größer, als wir es vermutet hatten.

Wandertour

Am Kreuz angekommen, welches von einigen anderen Wanderern belagert war, haben wir erst mal die 360°-Aussicht genossen. Man konnte sowohl sehr gut auf den Stausee, als auch auf Livigno schauen. Die Sonne hat die Farbe des Stausees in ein schönes Grün verwandelt.

Bei der Ankunft hatte ich gesehen, dass eine italienische Familie ihre Drohne hat fliegen lassen, da dachte ich, dass kann ich auch. Wegen des schwachen Windes war heute gutes Flugwetter. Nach ein paar Aufnahmen und den ersten bösen Blicken, habe ich sie wieder eingepackt…

Nachdem wir die Aussicht für uns genossen hatten, suchten wir uns etwas abseits von den anderen Wanderern ein Plätzchen für ein Picknick mit Blick auf den Stausee. War das ein schöner Ausblick, sieht in Echt noch viel besser aus. Dafür lohnt sich die Anstrengung, um den Berg hinaufzukommen.

Blick auf den Livigno-Stausee

Nun mussten noch die obligatorischen Beweisfotos vorm Gipfelkreuz gemacht werden. Dabei hieß es anstehen, da die Italiener in großen Gruppen auf dem Gipfel waren und Fotos aus jeder Perspektiven schießen mussten. Irgendwann waren sie dann weitergezogen und wir hatten unsere Gelegenheit.

2.390 m dem Herrgott näher

Dabei haben wir festgestellt, dass die meisten Wanderer über den leichten Anstieg von Eira aus (ein kleiner Ort mit Parkplatz) die Tour gemacht haben. Wir sind wenigstens ein paar hundert Meter steil bergan gestiegen! Nachdem wir uns satt gesehen hatten, sind wir wie alle anderen in Richtung Eira gewandert.

Aufstieg zum 2.430 m hohen Monte Crapene

Gleich hinter dem eben bestiegenen Gipfel La Paré war noch ein zweiter Gipfel, der knapp 40 m höhere Monte Crapene. Wer mich kennt, weiß, dass ich da nicht einfach vorbeilaufen kann, sondern ihn besteigen muss. Also kurz Gritti gefragt und ab ging es wieder bergauf. Leider war dort kein Gipfelkreuz.

Hinter dem Gipfel ging es auf nur noch schwer erkennbaren Pfaden bergab. Wahrscheinlich waren das die Trampelpfade der Kühe oder Schafe und keine Wanderwege. Wir sind dann querfeldein gelaufen, um den richtigen Wanderweg wieder zu erwischen. Vorbei kamen wir an einigen Kreuzen, an denen die Geschichte von Jesu und dessen Kreuzigung und Auferstehung beschrieben war. Da wir an (Gipfel-)kreuzen immer einen Gipfelschnaps trinken, hätten wir an jedem Kreuz einen trinken müssen. Bloß gut, dass er gerade auf dem La Paré alle gemacht wurde, sonst wären wir betrunken im Tal angekommen.

Da steht drauf: Jesus spricht zu en Frauen

In Eira angekommen, haben wir uns erstmal einen Kaffee und ein Stück Kuchen schmecken lassen. In einem Dutyfree-Shop (wir waren ja im Zollaußengebiet) haben wir uns einen Grappa gekauft, den wir dann irgendwann probieren werden. Danach haben wir den Rückweg ins Hotel angetreten. Leider war einer der Wanderwege, den wir laut Karte gefolgt sind, irgendwann eine Großbaustelle für einen neuen Sessellift. Also ging es da nicht weiter. Somit mussten wir ein Stück an einer stark befahrenen Straße entlang laufen. Nach knapp 6,5 Stunden (mit Pausen) haben wir dann unser Hotel erreicht und die müden Knochen in der Sauna durchgewärmt.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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