Meer der Sirenen

Nach der langen gestrigen Wanderung taten uns die Füße immer noch ganz schön weh, so dass wir uns zu einer leichten Tour entschlossen haben. Wir wollten zu einem kleinen Wehrturm am sogenannten Meer der Sirenen wandern. Geschichtsforscher haben nämlich dort das genannte Meer des Odysseus lokalisiert. Also mussten wir aufpassen, dass wir den Gesängen der Sirenen nicht erliegen. Bloß gut, dass ich mich im Erkennen von Liedern immer schon schwer getan habe.

Das sind doch mal Spritpreise

Zuerst mussten wir aber tanken und sind dann zu dem kleinen verschlafenen Ort Nerano gefahren. Dort angekommen dachten wir schon, dass die Wanderung wohl sehr stürmisch werden würde, da ordentlich Wind aufkam. Aber das hat sich dann doch schnell wieder gelegt. An der kleinen Piazza an der Kirche vorbei ging es einen schmalen Naturpfad aufwärts. Durch Olivenhaine und vielen bunten Blumenwiesen ging es zuerst bergauf, um dann wieder über steile Treppen abwärts zu gehen. Boah, taten uns noch die Waden weh. Gritti hatte ihre helle Freude an den Blümchen. Unzählige Fotos wurden gemacht.

Ohne Ende Blümchen

Nach gut einer Stunde sind wir auf der Halbinsel Scoglio a Penna angekommen. Dort waren neben Resten aus griechisch-römischer Zeit auch noch militärische Anlagen zu sehen. Es sah ein wenig wie ein in den Berg gebauter U-Boot-Bunker aus. Jedenfalls sah alles etwas martialisch aus. Danach ging es weiter ehemaligen Wehrturm Torre di Montalto, der leider verschlossen war. Von dort hatte man aber eine schöne Aussicht auf die Südküste Amalfis. Zurück ging es wieder durch Olivenhaine und an einem bewohnten Haus vorbei. Wir haben uns bei dieser abgelegenen Lage gefragt, wer denn hier wohnen wolle. Es können nur Saisonkräfte sein, die bei der Ernte helfen. Ansonsten sollte man beim Einkauf nichts vergessen, denn mit dem Auto oder Moped war dieses Haus nicht zu erreichen.

Weiter ging es auf dem gleichen Weg zurück nach Nerano. Im Dorf war immer noch nichts los. Da wir Hunger hatten haben wir uns deshalb entschlossen zum Meer, an den kleinen Hafen von Marina del Cantone zu fahren. Kostenloses Parken war auch hier nicht drin, der Parkplatzwächter hat uns immer im Auge behalten, damit wir die 5 € bei ihm lassen. Egal wie lange man parkt, es kostet immer 5 €. Komische Preisgestaltung! Direkt am Strand sind wir in ein kleines Lokal eingekehrt. Gritti hat sich an dem frisch gebackenen Brot mit Fenchelgeschmack gelabt. Danach sind wir noch an den Strand und haben einige Steine gesammelt. Die braucht Gritti als Dekoration.

Über uns zogen immer mehr Wolken auf, die auch immer tiefer sanken. Bloß gut, dass wir unsere Wanderung schon hinter uns hatten, sonst wären wir wieder im Nebel gewesen.

Bei der Rückfahrt sind wir dann auch wieder in der Wolke gewesen. Ein faszinierender Blick aus der Wolke auf die Landschaft unter einem. Wir hatten uns entschlossen nochmals nach Sorrento zu fahren, um wegen einer Bootsfahrt nachzufragen. Hat auch gut geklappt! Die Stadt war voll mit Touristen, viele auch von den Kreuzfahrtschiffen die in der Bucht ankerten. Viele Amerikaner waren unterwegs, gut zu erkennen an ihrer Leibesfülle.

Nachdem wir uns ein leckeres Eis genehmigt hatten sind wir die Hauptstraße entlang geschlendert.

Den Abend haben wir dann mit Wein und Käse im Hotel verbracht. Heute war allerdings kein Blick auf den Vesuv möglich, da die Wolken sehr tief standen. Selbst Neapel gegenüber hat man nicht gesehen. Wir dachten schon: hoffentlich wird morgen das Wetter schön – schließlich wollten wir mit dem Boot fahren.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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