Napoli

Heute ist unser letzter Tag an der Amalfiküste. Auch heute sollte das Wetter laut Meteorologen nicht stabil sein, so dass wir dazu entschlossen haben keine Wanderung zu machen, sondern nach Neapel zu fahren und eine Stadtbesichtigung zu machen.

Mit dem Auto nach Neapel zu fahren hatten wir keine Lust und sind deshalb mit dem Circumvesuviana (sowas wie bei uns die S-Bahn) gefahren. Der kostenlose Busshuttle unseres Hotels hat uns nach Sorrento gebracht. Dort ging es mit schnellen Schritten zum Bahnhof. Das Ticket nach Neapel kostete pro Richtung 3,90 €. Nach ca. 75 min sind wir dann an der Station Napoli-Garibaldi ausgestiegen und waren dann gleich im Zentrum.

Zuerst wollten wir eine Hop-on/Hop-off Tour mit dem Bus machen, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Davor wollten wir aber erst mal zur Touristen-Info, um nach einem Stadtplan zu fragen und was man sich unbedingt anschauen sollte, wenn man nur einen Tag in Neapel ist. Zwei Bahnhofs-Polizisten gefragt, die uns freundlich den Weg erklärt haben. Ok, das war erledigt! Nun noch schnell ein Ticket für den Bus kaufen und die erste Station finden. An einem Zeitungskiosk konnten wir die Tickets kaufen, 23 € fanden wir zwar etwas teuer, aber was will man machen. Wir sind erst mal 2 Stationen gefahren und kamen am Hafen an.

Dort war das Castel Nuovo, welches wir uns dann gleich mal anschauen wollten, um dann auch einen schönen Blick auf den Hafen und und die Bucht Richtung Amalfi-Halbinsel zu haben. Leider hatte die Burg sonntags ab 12 Uhr geschlossen. Für uns völlig unverständlich. An einem Sonntag wollen die Leute ins Museum und hier haben sie geschlossen. Na gut, also wegen Reichtum geschlossen. Wir sind dann zu Fuß an der Hafenpromenade entlanggelaufen, konnten dabei viele prächtige Altbauten bestaunen. Allerdings ist uns aufgefallen, dass viele Balkons von unten mit Netzen verkleidet waren, weil Betonteile herausgefallen sind und somit drohten den Leuten darunter auf den Kopf zu fallen. Scheinbar haben die hier schlechten Beton verbaut, denn das konnten wir an vielen Häusern beobachten.

Strandpromenade

Vom Hafen hatten wir tatsächlich einen schönen Blick auf die Amalfiküste. An der Strandpromenade waren auch viele Stände von Afrikanern und Pakistanern aufgebaut, die jede Menge gefälschter Produkte, wie Taschen, Handyhüllen und Spielzeug verkauften.

Nun erstmal eine Toilette finden, was gar nicht so einfach war. In einem Restaurant wurden wir fündig und haben uns wieder mal einen Limoncello-Spritz bestellt. Das Wetter war vieeel besser als angesagt und somit konnten wir das Leben auf der Straße aus dem Straßencafé beobachten. Nach der Pause waren wir gestärkt und konnten mit dem Stadtspaziergang weiter machen.

Palazzo Reale di Napoli

Basilika Reale Pontificia San Francesco de Paola

Wir sind am Palazzo Reale vorbeigekommen und dann auf die Via Toledo eingebogen. Wir waren im Prinzip in der Altstadt, auf einer breiten Straße mit vielen Geschäften und Boutiquen unterwegs. Auch hier waren die Stände von den Afrikanern und Pakistanern aufgebaut. Es war lustig zu beobachten wie sie ihre Stände in null Komma nichts zusammengeklappt haben als die Carabinieri zu sehen war. Uns schwups waren die Stände wieder da als die Polizei vorüber war. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass die Polizei das nicht gesehen hat. Richtig Interesse daran den illegalen Verkauf zu unterbinden hat sie nicht vermittelt. Es waren auch einfach zu viele.

….schwups, waren sie wieder weg.
Selbst die Polizei muss mit kleinen Autos fahren

An der Plazza Doumo sind wir wieder in den Bus eingestiegen und haben die Tour fortgesetzt. Mir ist beim Fotografieren fast das Handy aus der Hand gefallen, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass die Straßen in der Stadt so schlecht waren, dass der Bus immer wieder kräftig schwankte.

Duomo di Napoli

Kurz vor dem Ende der Tour sind wir wieder aus dem Bus ausgestiegen und sind zu Fuß weiter gegangen. In der Via Duomo sind wir auf eine große Kathedrale, die Hauptkirche von Neapel (erbaut ab 1265) gestoßen, die wiederum völlig in die Wohnbebauung integriert war. Aber das Portal versprach was sehenswertes. Also sind wir rein. Und wow, die Pracht hat uns fast erschlagen. Die katholische Kirche hat hier ihre Macht sehr gut präsentiert. Leider hatten wir nur eine halbe Stunde Zeit, aber in dieser Zeit konnten wir die Üppigkeit der Innenausstattung auf uns wirken lassen. Nebenbei konnten wir auch noch einen Gottesdienst in einem Seitenflügel der Kathedrale anschauen. Gläubige konnten beim Pfarrer eine Reliquie küssen und sich wahrscheinlich segnen lassen. Ich habe aber gesehen, dass der Pfarrer das Teil jedesmal wieder ordentlich abgewischt hat.

Ob das deutsches Baurecht und Brandschutz übersteht?

Man achte auch auf die E-Installation

Leihst Du mir mal ne Schlüpper…?

Nach diesem Teil der Tour ging es weiter durch die Altstadt in Richtung Bahnhof. Wir mussten uns ja wieder auf den Rückweg machen, auch wenn wir noch mehr Zeit in Neapel zugebracht hätten. Dabei kamen wir an einem Wohnviertel vorbei mit einer engen Bebauung. So habe ich mir Neapel vorgestellt, immer mal wieder gesehen im Fernsehen. Mein Gott, die Leute in der 1. bis 3. Etage haben ja nie Sonne gesehen. Die Wäsche hing von Haus zu Haus oder an der Hauswand. Autos parkten teilweise „hochkant“. Meist waren hier aber die Mopeds unterwegs. Zwischen Fußgängern fahrend umkurvten sie jedes Hindernis. Allerdings dachten wir so manches Mal, dass der Fahrer nie im Leben eine Fahrerlaubnis haben könne, so jung waren sie.

Trotz Rolltreppen sind wir immer brav Treppen gestiegen.

Am Bahnhof angekommen haben wir auch gleich den richtigen Zug nach Sorrento erwischt. Die Fahrt war kurzweilig, wir konnten in Ruhe die Stadt anschauen und auch wieder den Vesuv (ohne Wolken) bestaunen. So dicht daran vorbeizufahren und mit dem richtigen Licht sah er schon sehr mächtig aus.

In Sorrento sind wir mit 15 min Verspätung angekommen, so dass wir zum Abend im Stechschritt zum Pickup-Point des Shuttlebusses laufen mussten. Dabei wollte ich doch noch ein Eis essen. Quengeln hätte aber nichts gebracht! Also sind wir zurück zum Hotel gefahren und dann in den Ort Sant’Agata gelaufen. Ein letztes Mal Pasta in Italien essen.

Danach habe ich dann doch noch ein Eis bekommen. ??

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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