Eigentlich war der Plan heute ganz anders, denn ich wollte mit meinem gebuchtem Bergführer das Breithorn bei Zermatt besteigen. Um 6 Uhr haben wir uns auch am Dorfplatz getroffen. Da war er schon nicht sicher, ob es klappen könnte, da sich Bewölkung am Gipfel angesagt hatte. Wir sind dann trotzdem nach Zermatt gefahren, um zu schauen, ob dort das Wetter doch anders wäre. Nach langem Überlegen haben wir es abgeblasen, so dass ich kurz vor 9 Uhr wieder bei Gritti war, die mich mit großen Augen angeschaut hat. Überraschung! Gritti wollte heute mal etwas ruhiger machen, aber nun war ich wieder da und die Sonne lachte am Himmel. Wäre doch schade nur in der Bude zu hocken.
Also überlegt, was wir machen. Der Obere Aletschweg sollte ganz gut sein und es sollte auch mehr eine Genusswanderung sein. Mir war das auch recht, da mir die Kletterei von gestern noch in den Knochen hing. Zuerst ging es mit dem Auto nach Fiesch zur Bahnstation.
In Mörel sind wir vom Zug in die Seilbahn umgestiegen, um dann in Moosfluh auf 2.333 m anzukommen. Auch hier hatte man einen guten Blick auf den Aletschgletscher, nur etwas weiter am Ende. Die Wolken waren heute auch etwas dekorativer. Nach ein paar Minuten ging es knapp 10 min nach Biel, was eigentlich nur eine Weggabelung war. Von dort sind wir auf den Oberen Aletschweg abgebogen und hatten die meiste Zeit den Gletscher im Blick. Später konnten wir dann auch das Gletschertor sehen. Sah von hier oben nicht so groß aus, soll aber schon mächtig sein. Die gegenüberliegenden Berge mit ihren schroffen Gipfeln, dem Schnee und den Gletscherbächen sahen beeindruckend aus.
Auf unserem Weg begleiteten uns immer wieder Tannenhäher. Fast wurde ich auch von einem Tannenzapfen getroffen, den einer dieser Vögel aus dem Schnabel fallen ließ. Der Weg ging weiter an der Gletscherwand entlang und führte in den sogenannten Aletschwald, welcher aus Arven bestand. Ich gebe zu, von diesen Bäumen noch nie was gehört zu haben. Reisen bildet eben! Kurze Zeit später haben wir 3 Gämsen gesehen, die sehr elegant den Hang hinabgesprungen sind. Auf dem Weg begegnete uns nur ein weiterer Wanderer, ansonsten waren wir wieder allein unterwegs.
Irgendwann sind wir an der Riederfurka angekommen, einem kleinem Ort mit ein paar Restaurants. Um diese Jahreszeit war aber nicht viel los, die Skisaison steht aber bereits in den Startlöchern. Nachdem wir einige Bilder von der hübschen Villa Cassel gemacht haben, sind wir weitergezogen, da es nun bereits etwas ungemütlich wurde. Die Wolken krochen über die Hänge und verdeckten nun die Sonne. Damit wurde es gleich deutlich kühler. Knapp 30 min. später sind wir im kleinen Örtchen Riederalp angekommen. Von hier ging es mit der Seilbahn wieder hinab nach Mörel, um dann mit der Bahn weiter nach Fiesch zu fahren, wo unser Auto stand.
Auch heute konnten wir sagen, dass es eine schöne Wanderung war. Und diesmal auch nicht so anstrengend.