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Die ganze Nacht hat es geregnet. Welch ein Bild hätte es ergeben, wenn das alles als Schnee runtergekommen wäre!? Aber beim Blick aus dem Fenster regnete es immer noch und dicker Nebel hatte die Berge umschlossen. Die Seilbahn vor dem Hotel hat heute den Betrieb gar nicht erst aufgenommen. Wir konnten uns Zeit lassen, um zum Frühstück zu kommen. Somit hatte Gritti anläßlich ihres 53. Geburtstages die Zeit ihre Geburtstagsgeschenke auszuwickeln, die ich in der Nacht aufgebaut hatte.

Nach dem Sektfrühstück haben wir uns entschlossen nach Salzburg zu fahren. Dort haben wir vielleicht die Gelegenheit uns ab und zu unterzustellen, wenn es zu sehr regnen sollte. Gesagt, getan! Mit dem Auto sind wir ins 17 km entfernte Golling gefahren, um von dort mit dem Zug (fährt alle 30 Minuten) weiter nach Salzburg zu kommen. Unterwegs wurde die Sicht immer besser, der Nebel hielt sich nur in den Bergen. Kurz vor Golling überquerte eine Gams mit großen Sprüngen die Straße, zu Hause machen das die Rehe. Meine Dashcam hat die springende Gams festgehalten, für ein Foto war sie allerdings zu schnell.
Die Fahrt mit dem Zug nach Salzburg sollte nur knapp 35 min. dauern und ich musste mir keine Gedanken wegen eines Parkplatzes in Salzburg machen. Am Bahnhof in Golling gab es einen kostenfreien Park&Ride-Parkplatz. Schnell noch eine Fahrkarte am Automaten gelöst und in den Zug gestiegen, der dann auch gleich losfuhr. Das Ticket pro Person hat nur 3,20 € gekostet.
Am modernen Hauptbahnhof sind wir ausgestiegen und die Navi-App im Handy hat uns dann zur Altstadt geführt. Unterwegs kamen wir an einigen kleinen und feinen Geschäften vorbei, hier lohnte sich schon das Bummeln durch die Gassen. Unser Plan war, dass wir zuerst das Geburtshaus von Mozart besuchen wollten und dann durch die Altstadt zur Festung laufen wollten. Allerdings haben wir unterwegs an einem Torbogen den Hinweis zum Aufstieg zum Kapuzienerkloster entdeckt.

Aufstieg zum Kapuzinierkloster
Altstadt mit Festung Hohensalzbach

Den sollte man unbedingt machen, da man von dort einen sehr schönen Blick auf die Altstadt mit dem Dom und den anderen unzähligen Kirchen, den Fluß Salzach und die gegenüberliegende Festung Hohensalzburg hatte. Der Regen hatte zwischenzeitlich auch aufgehört, so dass man einen sehr guten Blick auf die Stadt und die Umgebung hatte. Nachdem wir uns satt gesehen hatten sind wir über kleine verwinkelte Gäßchen nach unten gelaufen, vorbei an der kleinen, aber feinen Imbergkirche. Wir standen dann auch schon direkt an einer stark befahrenen Kreuzung zur Staatsbrücke, die wir überquerten, um durch einen Torbogen des Alten Rathauses direkt in der Altstadt anzukommen.

Schöne Hinterhofgeschäfte

Die Häuserzeilen aus der Zeit des Mittelalters und Barocks waren schön anzuschauen. Überall waren kleine Geschäfte und die Straßen noch weihnachtlich geschmückt. Wir haben uns erstmal umgeschaut und sind viele kleinere Seitenstraßen und Passagen abgebogen, so dass wir fast die Orientierung verloren haben. Entlang der Getreidegasse haben wir dann das Geburtshaus von Mozart entdeckt, es stand auch in großen goldenen Buchstaben an der Fassade dran. Trotzdem hätten wir es fast übersehen, die Eindrücke waren einfach zu viel.

Wir haben jeder ein Ticket (12 €) gelöst und sind die steilen Treppen zur Wohnung von Mozart hinaufgestiegen, wobei man sagen muss, dass es das Geburtshaus von Mozart war, das spätere Wohnhaus war nur ein paar Straßen weiter, welches man auch besichtigen konnte. Zeitlich hätten wir es aber nicht geschafft. Das Geburtshaus allein lohnt sich schon, um einen kleinen Eindruck aus der Zeit zu bekommen, als Mozart dort lebte.

Dom und gegenüberliegendes Kapuzinierkloster

Nach gut 90 Minuten waren wir fertig und sind dann in Richtung Festung gelaufen, vorher mussten wir aber unseren Zuckerspiegel wieder auffüllen und sind in ein kleines Cafe eingekehrt. Das Cafe lag in einem kleinen Innenhof versteckt, der festlich geschmückt war. Die kleine Pause tat uns gut und somit ging es weiter durch die Altstadt, vorbei am Weihnachtsmarkt, zur Festung.

Den Weihnachtsmarkt durfte nur mit 2G und vorheriger Registrierung betreten werden. Dafür war erstmal keine Zeit, vielleicht schaffen wir es nach der Besichtigung der Festung. Die Festung kann man zu Fuß oder mit einer Zahnradbahn erreichen. Unsere Wahl fiel auf die Zahnradbahn. Cooles Gefährt, die Fahrt ist zwar kurz lohnt sich aber. Ticketpreis mit allen Besichtigungspunkten: 16,60 €. Oben angekommen haben wir zuerst den Panoramarundgang gemacht. Darin enthalten ist auch der Aufstieg zum Wehrturm. Von dort hatte man eine sehr schöne Sicht auf die Stadt und das nun gegenüberliegende Kapuzienerkloster, wo wir vorher waren. Auch in Richtung Berge hatte man jetzt durch die klare Luft eine fantastische Sicht. Das Wetter war tatsächlich besser als gedacht! Nach unzähligen Fotos sind wir vom Turm abgestiegen und dem Wehrgang der Festung gefolgt, um anschließend das im Burghof liegende Zeughaus zu besuchen. Das war von der Ausstellung her mal was anderes, man konnte interaktiv an der Ausstellung teilnehmen. Wir beide haben versucht eine passende Ritterrüstung zu finden. Ich denke sie steht uns…

Weiter ging es dann in den Fürstensaal. Wow, das waren prächtige Zimmer, reich geschmückt und bemalt. Anschließend sind wir noch durch das Festungsmuseum, um dann erschöpft von so viel Input den Rückweg anzutreten.

Abwärts ging es wieder mit der Zahnradbahn. Die Sonne ging nun langsam unter und die Stadt wurde durch die Weihnachtsbeleuchtung noch schöner. Eigentlich wollten wir uns noch den Dom anschauen, aber das wäre dann zu viel geworden. Direkt am Dom war der Weihnachtsmarkt aufgebaut, den wir dann mitgenommen haben. Da wir bereits auf der Burg auf Corona “gecheckt“ und gekennzeichnet waren (blaues Armband), konnten wir uns den Corona-Check hier sparen. Als erstes war ein Glühwein fällig. Mit dem Becker in der Hand sind wir die Buden entlang geschlendert. Hier gab es mal Sachen, die es bei uns nicht gab. Auch schön. Wir haben uns 3 Ausstechformen für Plätzchen gekauft. Eines der Formen war ein Hubschrauber ?. Nach etwas Handfesten und Süßem (Marillenschmarrn) und einem zweiten Glühwein waren wir Beide gut drauf, um uns auf den Rückweg zum Bahnhof zu machen. Vorher noch ein paar Bilder gemacht und dann gemütlich die festlich beleuchtete Altstadt in Richtung Bahnhof zu queren.


Am Bahnhof angekommen mussten wir nicht lange auf den Zug warten, der uns dann wieder nach Golling zurück brachte. Der Zug war pünktlich und wir hatten keine Wartezeiten, ein perfektes Timing.

Von Golling ging es dann mit dem Auto bei nun wieder dickem Nebel hinauf in die Berge. Für uns ging damit wieder ein ereignisreicher Tag mit sehr vielen schönen Eindrücken zu Ende. Fazit: Salzburg lohnt sich, man sollte nur mehr Zeit als wir mitbringen, um die vielen Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Und die Österreicher sind freundliche Leute.

Unser Hotel im Nebel des Grauens
Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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