Tag 3

Tag 3 (06.08.2021)

Memminger Hütte – über die Seescharte – Zams (Inntal) – Piller (Pitztal)

Aufstieg zur Seescharte (2.664 m) und gaaanz langer Abstieg durch das Lochbachtal und das Zammer Loch nach Zams im Inntal (800 m)

Höhe aufwärts: 450 m, Höhe abwärts: 1.900 m, Gehzeit: 6 Stunden

Bereits um 7:15 Uhr waren alle Tourteilnehmer wieder abmarschbereit. Es war sowieso schön, dass niemand getrödelt hat und wir auf jemanden warten mussten. Vorbei an den 3 Bergseen (Unterer, Mittlerer und Oberer Seewisee) – im Unteren war am Abend zuvor tatsächlich jemand baden (nichts für mich – Warmduscher!) – haben wir wieder eine Herde Steinböcke gesehen. Der Aufstieg zur Seescharte lag vor uns und nach ca. 1 Stunde hatten wir den steilen Anstieg über Geröllfelder bis zur Seescharte (2.599 m) geschafft. Das war dann auch der Übergang zum Ötztal.
Der Blick auf die Oberlochalm und den dahinfließenden Bach, sowie auf die Silberspitze mit ihrer sehr markanten spitzen Spitze (!) ist wunderschön. Kurz hinter der Scharte haben wir Pause gemacht und die Aussicht genossen. Leider nicht lang, es fing wieder an zu regnen. Och menno! Der Abstieg von der Seescharte bis zur Oberlochalpe führte hinab über steiles Geröll und dauerte in etwa 1 Std. So richtig steil wurde es aber erst dann, als wir über den sogenannten „Schweinerücken“ abgestiegen sind. Mit jedem Meter abwärts wurde das Wetter besser, so dass man wieder die Regenjacke verstauen konnte. Etwas später wurde der Weg leichter und führte uns über Wiesen und lichte Wäldchen zur Oberlochalm, an der wir Rast machten. Johannes meinte, dass die Unterlochalm heute bewirtschaftet sein würde. Wir mussten nur dem Lochbach folgen. Gesagt getan, Raimund und ich freuten uns schon auf ein schönes Bierchen/Radler. Etwas leckeres für eine Brotzeit gab es natürlich auch.

Das war aber noch nicht mal die Hälfte des Tagesmarsches, denn wir mussten erst noch durch das Zammer Loch. Rechts und links waren die Silberspitze und der Raue Kopf. Es wurde immer wärmer und Johannes berichtete von einer Tour bei der er schon 30°C während der Wanderung hatte.

Wir stiegen immer weiter in die Schlucht ab, mit ihren Fichten, Föhren und Lärchen. Nachdem wir das Zammer Loch durchquert hatten, öffnete sich ein wunderbarer Blick über Zams oberhalb der Ortschaft. Die Sonne brannte nun schon ordentlich, ohne Sonnenschutz hätte man auf dieser Tour am Abend einen schönen Sonnenbrand gehabt. Am Aussichtspunkt hat sich jeder erst mal einen Schattenplatz gesucht. Die Füße haben schon gut gequalmt und dabei waren wir noch nicht mal am Ziel. In nicht endenden Serpentinen schlängelte sich der steile Pfad durch viel loses Gestein entlang der Steilwand hinab. Um nach Zams zu gelangen mussten wir eine überdachte Autobahn überqueren. Der Weg führt alsbald zu einer kleinen hübschen Kapelle (Burschelkapelle). Yeah – geschafft! An der Kapelle war ein Brunnen mit herrlich klarem Wasser. Anne und ich kühlten uns im Wasser erstmal die Arme, war das schön. Während alle wieder ihre Handy zückten, um Nachrichten zu lesen oder zu telefonieren, haben wir auf unser Taxi gewartet, welches uns kurze Zeit später ins Bergdorf Piller zum Gasthof Sonne fahren sollte. Unterwegs konnte keiner eingeschlafen – obwohl es doch anstrengend war. Immerhin wurden heute 2.300 Höhenmeter (450 m aufwärts, 1850 m abwärts) bewältigt. Aber der Taxifahrer muss im früheren Leben Formel 1 gefahren sein. Der alte VW-Bus ohne Klimaanlage wurde ganz schön getreten, so dass alle froh waren, als wir heil am Gasthof ankamen.

Hier wurden schnell die Zimmer bezogen, ich teilte mir eins mit Raimund. Die Zimmer waren klein, aber in Ordnung. Das Wetter war noch schön, so dass wir uns was Leckeres zu trinken gönnten. Natürlich durfte auch ein Zirbenschnapsl nicht fehlen. Einige von uns hatten eine Massage gebucht, ich habe mir die Beine massieren lassen. Das tat vielleicht gut! Nur meine Knie waren durch die lange Abwärtstour etwas in Mitleidenschaft gezogen. Blöd, wenn man alt wird.

Das Abendessen war nicht der Brüller, obwohl sich das ältere Gastwirtspaar viel Mühe gegeben hat, um uns zufrieden zu stellen. Es gab Schnitzel mit Pommes und Ketchup.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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