Belalp und Schnee

Puh, es war in der Nacht kalt geworden. 2°C standen bei uns auf dem Thermometer. Die Berge waren deutlich weiß geworden und immer noch hingen Schneewolken über den Gipfeln. Aus den Nachrichten haben wir gehört, dass einige Alpenpässe wegen des Schneefalls bereits gesperrt wurden und Autofahrer mit Sommerreifen festsaßen. Und da war auch der Nufenen-Pass dabei, den wir vor knapp 3 Tagen noch hochgefahren sind.

Eigentlich hatten wir für heute eine lange Tour zum Aletschgletscher geplant, mit einer Gehzeit von 7 Stunden, aber mal wieder mussten wir unseren Pläne wegen des Wetters umwerfen. Die schönen Wanderwege sind weiter oben, machten aber keinen Sinn, da oben alles in den Wolken war und die Wanderwege verschneit waren. Der Winter kam hier zu früh. Um den Tag nicht ganz zu vertrödeln, sind wir dann doch nach Brig gefahren und von dort über ein paar Serpentinen zur Ortschaft Geimen. Dort haben wir unser Auto abgestellt, außer uns waren noch nicht viele Wanderer unterwegs. Geimen lag auf knapp 1.000 m, somit war hier noch kein Schnee. Unser Blick zum Himmel war trotzdem sorgenvoll, denn wir wollten noch höher hinaus, auf knapp 2.100 m.

Also los, was soll’s – dachten wir. Wir wollten das beste daraus machen. Nicht weit vom Parkplatz haben wir einen hübschen Wasserfall entdeckt. Von dort ging es dann weiter bergauf zur Ortschaft Blatten. Der alte Ortskern war so schön angelegt, dass wir uns dort ein Weile aufgehalten haben. Lauter alte Holzhäuser, die auch alle noch bewohnt waren. Nicht weit davon war die Seilbahnstation zur Belalp. Bevor wir das Ticket gezogen hatten (22 CHF pro Person) haben wir die Dame an der Kasse erstmal gefragt, ob sich die Auffahrt lohnt. Denn wir wollte nicht nur im Nebel stehen und nix sehen für so viel Geld. Sie hat uns Hoffnung gemacht und sind somit in 4 min nach oben gefahren. Die Aussicht aus der Gondel war schon toll. Oben angekommen, habe ich meine zweite Jacke wieder angezogen, auch Mütze und Handschuhe wurde rausgekramt. Nun standen wir an einem Freitag, den 13. im Schnee. Und entsprechend kalt war es! Die Wolken hingen tief, geradeso über unseren Köpfen. Dadurch konnte man noch gut ins Tal schauen. Das war dann auch die Hoffnung, dass wir den Aletschgletscher sehen können. Also sind wir durch den Schnee losgezogen, zum Hotel Belalp. Der Weg dorthin hat knapp 30 min. gedauert. Eigentlich wollten wir dort einkehren, da man von dort auch direkten Blick zum Aletschgletscher hat. Allerdings fand dort heute eine Hochzeit statt, somit geschlossene Gesellschaft. Wir haben uns aber schon gefragt, wer denn am Freitag, den 13. heiratet.

Am Hotel angekommen, sind wir sofort zum Aussichtspunkt gestürmt, da die Wolken auch immer tiefer kamen und es wieder anfing zu schneien. Ja, wir haben ihn gesehen, aber die getrübte Sicht hat den Blick doch etwas verdorben. Trotzdem haben wir ein paar Fotos gemacht und sind danach in die kleine Kapelle gegangen, die gleich neben dem Aussichtspunkt auf einer Anhöhe stand.

Aletschgletscher, war vor ein paar Jahren noch 3 km länger und schmilzt pro Jahr um 30 m.

Eigentlich hatten wir vor, eine große Runde zur Gletscherzunge zu machen, aber wegen der verschneiten Wanderwege haben wir das Vorhaben verworfen. Von der Kapelle konnten wir aber sehen, dass 2 ältere Damen mit Hund die Tour begonnen haben. Sie verschwanden dann irgendwann im Nebel. Nach einiger Zeit konnte ich sie weiter unten am Hang auf dem Wanderweg entdecken. Am liebsten wäre ich auch losgelaufen, denn was die können, kann ich auch. Aber Gritti hat mich überzeugt, es doch sein zu lassen. Also sind wir dann ganz gemütlich zurückgelaufen und haben in dem kleinen Lokal neben der Seilbahn unseren ersten Glühwein der Saison getrunken. War lecker und wärmte gut auf.

das hübsche Örtchen Blatten

Danach ging es mit der Seilbahn wieder bergab, hier im Örtchen Blatten auf 1.300 m war es deutlich angenehmer und das Wetter besser. Langsam haben wir uns dann auf den Rückweg zum Auto gemacht. Unterwegs kamen wir an einer Schafherde vorbei, die wir mit Määäh-Rufen anlocken wollten. Und tatsächlich kamen die Viecher angerannt. Wer weiß, was die mit unseren Rufen verstanden haben…

Zum Nachdenken…, stand an einem kleinen Haus.

Über Brig ging es dann wieder zurück zu unserer FeWo, wo wir dann erstmal die Sauna genutzt haben, die bei uns eingebaut war. Das tat gut, so was hätten wir auch gern zu Hause. Wichtiger: hoffentlich wird das Wetter auf den Bergen bald besser.

Den oberen Ortsnamen kann ich nur aussprechen, wenn ich meine Whisky-Sammlung gekostet habe.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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