Monte San Costanzo

Erstaunlich gut haben wir auf den harten Matratzen unseres Hotels geschlafen. Kurzer Blick aus dem Fenster in Richtung Vesuv, er raucht nicht. Beim Frühstück wollten wir beraten wo unser Ausflug uns heute hinführt, aber Gritti hat da schon mal was vorbereitet. Dem habe ich sofort zugestimmt, es sollte nach Monte San Costanzo gehen und weiter nach Punta Campanella, dem westlichsten Punkt der Amalfiküste.

Nur 5 km zwischen dem Festland und Capri

Los ging es an der kleinen Kirche im Örtchen Termini. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem Friedhof vorbeigekommen, den wir uns anschauen wollten. Auf all unseren Reisen schauen wir uns gern Friedhöfe an, um zu schauen, wie die Menschen mit Ihren verblichenen Verwandten umgehen. Und um außerdem jedesmal froh zu sein, dass man selbst noch lebt. Die Gräber und Gruften waren reich geschmückt, in eine Gruft sind wir sogar abgestiegen. Mir war etwas gruselig, vor allem weil man weiß, dass sie ihre Toten nicht verbrennen, sondern hinter Marmorplatten einmauern. Es roch auch etwas nach Verwesung. Also wieder hoch ans Licht!

Gritti in der Gruft, aber nicht zum Probe liegen.

Wegen der Nebensaison haben wir in Termini auch sofort einen Parkplatz gefunden, was ja an der Amalfiküste sonst ein großes Problem sein soll. Nach dem Wechsel der Reifen, äh Schuhe, ging es dann auch gleich los. Kurz vor dem Aufstieg kamen wir an einem kleinen Café vorbei, der Besitzer Enrico gab uns dann auch sofort in schlechtem, aber verständlichen Deutsch, Tipps wie wir die Wanderung machen sollen. Und da wir auf dem Rückweg der Rundwanderung wieder an seinem Café vorbei kommen würden, sollten wir dann ein klein wenig Umsatz machen. Natürlich hat er das mit jedem Wanderer gemacht. Nach einem steilen Anstieg auf unzähligen Stufen hatten wir fast den Gipfel erreicht, mussten aber noch nach links zur kleinen Kirche Cappella Sankt Costanzo (485 m) gehen. Hier oben haben sich aber die Wolken gestaut, so dass die Sicht ins Tal etwas eingetrübt war. Schade!

Blick aus der Wolke zum Meer

Cappella Sankt Costanzo

Also weiter zum Cap Punta Campanella. Über steile Passagen und mit dem Abstieg auch immer bessere Aussichten genießend, haben wir nach ca. 90 min das Cap erreicht.

Kaum zu glauben, dass man den Leuten erklären muss nicht auf den Weg zu kacken.

Unterwegs hat Gritti wie immer jede Menge Blümchen fotografiert. Auch von den Unmengen von Eidechsen, die sich auf den Steinen sonnten, konnten wir einige gute Fotos machen. Die Punta Campanella hatte in der Römerzeit eine griechisch-römische Tempelanlage, von denen nur noch Reste übrig waren.

Mittelalterlicher Wehrturm am Punta Campanella

Blick auf Capri

Nun stand dort ein alter Wehrturm, der aber im Zerfallen war. Gleich daneben ein Leuchtturm, der wohl noch funktionieren soll. Dort angekommen haben wir ein ausgiebiges Picknick gemacht und konnten dabei den Blick auf Capri genießen, welche direkt gegenüber war. Danach ging es dann in knapp 90 min wieder bergauf nach Termini, um dann bei Enrico Halt zu machen und einen Kaffee, sowie einen Limoncello (Zitronenlikör) mit Prosecco zu genießen.

Scheint wohl zu schmecken.

Enrico und Micha

Wer hat hier vor wem Angst?

Dabei konnten wir ein wenig das Dorfleben beobachten, sowie uns über die Streitereien von Hund und Katze amüsieren. Nach dieser Pause ging es die restlichen Meter zum Parkplatz zurück. Da wir noch Zeit hatten haben wir uns kurzerhand entschlossen zum Hafen von Massa Lubrense zu fahren. Im Zentrum angekommen, welches etwas oberhalb des Hafens lag, haben wir unser Auto auf einem Parkplatz abgestellt und sind engen Gassen entlang in Richtung Meer abgestiegen.

Taxi fahren auf minimalistische Art

Das Monstera-Blatt ist fast größer als Gritti

Quer durch die engen Wohnviertel und Gassen konnten wir ein wenig das italienische Leben erfassen. So stellt man sich Italien vor. Alles irgendwie improvisiert und nicht ganz fertig. Aber trotzdem scheint alles lebenswert und leicht. Am Hafen angekommen sind wir im Restaurant Da Michelle (www.ristorantedamichele.net) eingekehrt. Wir waren um 18 Uhr die ersten Gäste und haben dem Kellner erst mal erklären müssen was eine Weinschorle ist. Leider ist unser Italienisch nicht besonders gut, aber auch in englisch ist es uns nicht gelungen, weil er es wohl nicht verstand weshalb man Wein mit Wasser mischt. So haben wir Wein und Wasser bestellt und selbst gemischt. Das Essen war lecker, meine Pizza war mit Limonensaft verfeinert. Nach dem Essen waren wir ganz schön faul und hofften, dass uns jemand zurück zum Parkplatz fährt. Kurz vorher hatte ich solch ein Vehikel entdeckt, was man im asiatischen Raum „Tuktuk“ nennt, aber leider war das kein Taxi. Also mussten wir wieder zu Fuß nach oben laufen. Naja, so haben wir gleich einen Verdauungsspaziergang gemacht. Nach über 22.000 Schritten sind wir dann müde am Auto angekommen. Nach ein paar Serpentinen sind wir am Hotel angekommen.

Gritti hat schon immer ein Faible für verwegene Typen.
Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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Eine Antwort

  1. Moin, hoffe die lustigen kleinen Autos und das Dreirad werden von den Söhnen + Enkeln der Leute gefahren, die damals über unsere Pappe gelacht haben. Bin vor ca. 28 J. mal mit so´m Fiat 500 mitgetrampt (allerdings nicht in gelb-sw.) – dagg. war die Pappe echt Mercedes^^.
    VG A.

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