Puerto Plata

Unser zweiter Ausflug sollte uns neben der Stadtrundfahrt nach Puerto Plata auch auf den vorgelagerten Berg „Pico Isabel de Torres“ (793 m) führen. Den Berg hatte ich schon zu Hause beim Planen der Reise gesehen und das war natürlich ein Pflichtpunkt für den Ausflug. Auf den Berg führt eine Seilbahn, die wir gleich nach der Abholung aus unserem Hotel angefahren haben. War auch gut so, denn ab Mittag ist der Berg meist in den Wolken. Unser Reiseleiter war ein Holländer, der seit über 30 Jahren schon in der Dominikanischen Republik lebt. Da an diesem Tag keine Kreuzfahrtschiffe im Hafen ankerten waren in der Stadt angenehm wenige Touristen unterwegs. An manchen Tagen liegen dort gleichzeitig 4 Kreuzfahrtschiffe mit jeweils 5000 und mehr Passagieren. Sicherlich gehen nicht alle in die Stadt, aber nur die Hälfte ist dann schon eine Größe. Jedenfalls war Puerto Plata nun leer und wir hatten sie somit für uns fast allein.

Auf dem Gipfel angekommen hatte man einen sehr schönen Blick auf die Küste und die Stadt mit ihrem Hafen. Auch unser Hotel haben wir ausgemacht. Hier oben hatten wir 1 Stunde Zeit, um die Aussicht zu genießen und den kleinen Botanischen Garten (eher ein Park) samt 14 m hoher Christus-Statue anzuschauen. Gritti hat sich natürlich an den Blümchen erfreut. 

Dann ging es wieder mit der Seilbahn bergab, um anschließend einen Tabakladen anzufahren, wo uns die Herstellung von Zigarren gezeigt wurde. Die DomRep ist nach Aussage des Reiseleiters der zweitgrößte Exporteur von Zigarren. Ausprobieren durfte man auch, worauf wir verzichtet haben. 

Nach diesem Programmpunkt ging es weiter zur alten Festung „Fortaleza de San Felipe“, die früher deutlich größer war und zur Abwehr von Piraten diente, da in Puerto Plata zu Zeiten vom Kolumbus das Silber aus der Neuen Welt nach Spanien umgeschlagen wurde. Puerto Plata bedeutet übersetzt Silberhafen. Allerdings kommt der Name nicht vom Edelmetall, sondern: als die Gebrüder Colón in der Gegend des heutigen Puerto Plata 1496 anlandeten war es ein bewölkter Tag und das Meer schimmerte silbergrau. Die alte Festung war bis in die 60er Jahre ein Gefängnis unter Diktator Trujillo. Unweit der Festung war auch eine Gedenkstele zur Erinnerung des Flugzeugabsturzes von Birgenair im Jahre 1996, bei dem 189 Menschen (zum Großteil deutsche Urlauber) ums Leben gekommen sind. 

Nach diesem kurzen Stopp ging es dann zum Mittagessen, welches wir in einem schön angelegtem privaten Garten eingenommen haben. Nach dem leckeren Essen konnten wir durch den Garten spazieren, hier stand auch ein großer Kanonenkugelbaum.

Weiter ging es dann zur Rum-Manufaktur Macroix. Der Besuch dort war eine Art Schnelldurchlauf in Sachen Rum mit anschließender Druckbetankung. Uns wurde ein Werbevideo von Macroix gezeigt, anschließend ging es in den nächsten Raum zur „Verkostung“ von 8 verschiedenen Rum-Sorten. Das ging aber so schnell, dass wir gar nicht hinterherkamen und ich bei Nr. 5 aufgehört habe. Mit einer Verkostung hatte das gar nichts zu tun. War eher eine Verkaufsveranstaltung, und damit die Kunden willig sind, hat man sie abgefüllt. Hat bei uns auch geklappt, eine kleine Flasche musste mit.

Nach dieser merkwürdigen Veranstaltung ging es dann zum Zentrum der Stadt, der „Plaza Central“. Hier hatten wir Zeit, uns die wenigen Sehenswürdigkeiten wie die Rosane Straße, die Kirche und die Straße mit den Regenschirmen anzuschauen. Letztere hat man für die Touristen gemacht. Die Kirche haben wir uns natürlich auch angeschaut, im Gegensatz zu Deutschland sind die Kirchen hier immer offen. Die katholische Kirche war schlicht eingerichtet, ist aber trotzdem sehenswert. Die Plaza Central sah ganz nett aus, die Häuser um den Platz waren im Kolonialstil gebaut, allerdings waren sie in einem schlechten Zustand. In einem der Häuser war eine Eisdiele untergebracht, die von einem Österreicher betrieben wurde. 2 Kugeln kosteten 150 Pesos = 3 US-Dollar.Vorletzte Station unserer Stadtrundfahrt, oder sollten wir lieber Verkaufsveranstaltung sagen, war eine Schokoladenmanufaktur. Auch hier wurde uns ein kurzes Video über die Manufaktur Del Oro gezeigt, danach ging es schon in den Verkaufsshop. Wir waren schnell durch, haben noch genug Schokolade von Weihnachten zu Hause im Schrank.

Der letzte Stopp war dann beim Einkaufszentrum Jumbo, vergleichbar einem größeren Real- oder Kaufland-Markt in Deutschland. Für uns war es ein Einblick in die Preise der Dominikanischen Republik. Handeln konnte man hier im Gegensatz zu anderen Märkten auf der Straße nicht. Die Preise waren denen in Deutschland vergleichbar, allerdings liegt das Durchschnittseinkommen des Dominikaners nur bei ca. 350 €. 

Die Rückfahrt zum Hotel war für uns sehr kurz, die anderen Gäste musste sich noch eine knapp 1stündige Busfahrt zu ihren Hotels gefallen lassen.

Zusammengefasst hätten wir uns weniger Verkaufsveranstaltungen und mehr Zeit für eigene Entdeckungen gewünscht.

Wer sind wir?

Wer sind wir?

Wir sind Grit & Micha aus Berlin und bezeichnen uns selbst als junggebliebene Weltenbummler, auch wenn wir beide schon 50+ sind.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten wir das Fernweh, welches doch erst dann entstanden ist ausleben. Nach der ersten gemeinsamen Reise 1991 nach Barcelona hatten wir „Blut geleckt“ und konnten seitdem viele weitere Länder in der Welt bereisen.

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