Für heute haben wir einen ruhigen Wandertag geplant, auch wenn das Wetter einen Tag versprach, an dem man eine lange Wanderung machen sollte. Aber wir haben uns anders entschieden, um Kräfte für die nächste schwere Tour zu sparen. Also wurde die leichte Tour um den Ort Sulden ausgesucht, welche immer etwas oberhalb des Ortes am Hang entlang führen sollte.
Gestartet sind wir direkt an unseren Hotel, der Weg war nur leicht ansteigend, führte aber auch immer wieder über Kuhweiden. Das hat aber volle Konzentration gefordert, da die Rindviecher ihre Hinterlassenschaften gerne auf dem Wanderweg verteilten.
Vorbei am Gletscherbach haben wir dann zur Hälfte der Tour die einzige Straße, die ins Tal führt, gekreuzt. Die meiste Zeit waren wir allein unterwegs. Die Pilze am Wegesrand waren immer wieder sehr verlockend, um sie mitzunehmen. Am Abend eine schöne Pilzpfanne – ein Traum.
Weiter ging es an der anderen Seite des Tales weiter, um dann im Ortszentrum abzusteigen. Hier haben wir die Touristeninformation besucht, um noch ein paar Infos für die Gegend zu bekommen. Danach zur Station der Bergführer, um nach einer geführten Tour auf den Ortler, 3.905 m, zu fragen. Denn morgen wollen wir die vorerst schwerste Tour dieses Urlaubs machen: von Trafoi über die Berghütte und weiter zur Payerhütte auf knapp 3.029 m Höhe. Und wenn alles klappt, dann am nächsten Morgen von der Payerhütte zum Gipfel des Ortlers. Allerdings nur ich allein, Gritti will in der Payerhütte auf mich warten, bis ich wieder zurück bin. So der Plan, aber leider waren alle Bergführer schon gebucht. Hmm, wir haben uns auf die Warteliste setzen lassen…
Zumindest haben wir 2 Übernachtungs-Plätze im Matratzenlager der Payerhütte telefonisch gebucht.
Nach dieser Organisationsrunde haben wir uns entschlossen unsere Wanderung weiterzuführen und sind bis fast ans Talende zum „Bärenbad“ gelaufen. Das Bärenbad besteht aus einem kleinen Wasserfall mit Kneippbecken, einer Naturarena und einem Barfuß-Pfad. Warum Bärenbad? 2005 streifte nach über 100 Jahren ein Braunbär durch die Gegend, hat sich dann aber weiter in die Schweiz verdrückt.
Im Kneippbecken haben wir unsere Füße reingehalten, aber länger als 15-20 sec. haben wir es nicht ausgehalten. Das Wasser war so kalt, dass die Füße richtig schmerzten. Aber danach war es wie auf Watte gehen. Hier haben wir auch unser Picknick gemacht und die Seele auf der Naturarena baumeln lassen. Auf dem Rückweg zum Hotel noch Halt an der höchstgelegenen evangelischen Kapelle in Europa gemacht, leider war sie verschlossen.
Danach ging es dann weiter zum Hotel, um den Rucksack für morgen vorzubereiten. Ich bin nochmal schnell mit dem Auto ins Tal gefahren und habe von meinem Auto ein paar Bilder gemacht, damit ich Mitglied im 300.000er-Klub werden kann, einem Klub in dem nur Fahrzeuge mit mehr als 300.000 km Mitglied werden können.