In diesem Jahr haben wir wenig Glück mit dem Wetter und die Wettervorhersagen ändern sich ständig. So unser Eindruck. Denn auch heute war wieder ein Wetterbericht mit dem man nicht so richtig was anfangen konnte. Es war halt alles dabei, Sonne, Regen und ein Gemisch davon.
Also haben wir uns eine kleine Tour um die Orte Ernen und Fiesch ausgesucht, damit wir uns bei Bedarf schnell unterstellen können, falls es regnet. Zuerst wollten wir der kleinen Touri-Info im Ortskern einen Besuch abstatten, um zu hören, was man hier unbedingt unternehmen sollte. Nachdem wir mit einigen Prospekten und Informationen ausgerüstet waren, haben wir dem Orts-Bergführer, gleich nebenan, auch noch einen Besuch abgestattet. Da ich nochmal einen 4.000er besteigen möchte, brauche ich einen Bergführer. Wenn alles klappt, dann soll es am Sonntag stattfinden. Hängt alles am Wetter. Gritti wird diesmal nicht mitkommen, für sie war es in 2019 bei der Besteigung des Allalin eine tolle Erfahrung, aber dann reicht es auch, sagt sie. Naja, für mich nicht, deshalb soll es diesmal auf das 4.160 m hohe Breithorn gehen. Technisch soll es ein einfacher Gipfel sein, wir werden sehen, ob es klappt.
Nachdem wir mit dem Bergführer alles besprochen hatten, sind wir zum Dorfkonsum weitergezogen. Ein kleiner, aber feiner Laden mit den entsprechenden schweizerischen Preisen. Dort haben wir dann auch 2 Müllbeutel erstanden, da nur diese verwendet werden dürfen. 5,20 CHF für 2 Müllbeutel – oha! Ist eben etwas anders als bei uns zu Hause. Da wir die Sachen nicht lange mit uns rumtragen wollten, sind wir die 5 min bis zu unserer FeWo wieder zurückgelaufen und haben uns für die richtige Wandertour fertiggemacht. Ich wollte auch meine neuen Wanderstiefel ausprobieren, welche für das geplante Gelände eigentlich zu schwer sind, aber dann sind sie für die schweren Touren gleich eingelaufen.
Es ging also los wieder in Richtung Dorfkern Ernen. Es ist wirklich ein beschauliches Dorf mit vielen gut erhaltenen und auch bewohnten Holzhäusern. Einige hat man auch zu FeWo umfunktioniert. Insgesamt ein hübsches Dörfchen mit Blick ins Tal und auf die Berge gegenüber. Natürlich haben wir uns auch die Dorfkirche angeschaut, welche uns durch ihre sehr schöne Einrichtung überrascht hat.
Weiter ging es über den Friedhof durch schmale Wege und Gassen durch den Ort. Hinter dem Ort ging es einige hundert Meter durch den Wald, um dann in Mühlebach, einem Ortsteil von Ernen, anzukommen. Dieser Teil ist genauso beschaulich anzuschauen, wie Ernen selbst. Ein richtig schön gepflegtes schweizerisches Bergdorf.
Nachdem wir uns satt gesehen hatten, ging es weiter zur Hängebrücke Goms Bridge, die die Orte Mühlebach und Fürgangen verbindet. Sie ist 280 m lang und überspannt die Rhone-Schlucht. Das Passieren der Brücke war für Gritti eine Herausforderung, aber sie hat es geschafft. Ich habe mir Zeit gelassen und den Ausblick von der Brücke genossen, auch wenn die Brücke schon ein wenig geschwankt hat. Da es hier in der Gegend noch einige Hängebrücken gibt, ist die Freude bei Gritti groß :-).
Nach diesem kleinen Abendteuer ging es gleich wieder ein Stück steil bergauf, um nach ein paar hundert Metern auf einer Wiese ein Plätzchen fürs Picknick zu suchen und von dort die Aussicht ins Tal zu genießen. Weiter ging es danach in Richtung des Ortes Fiesch, auch hier haben wir uns ein wenig umgeschaut. Man merkt doch, dass wir gerade in der Nebensaison Urlaub machen, es ist wenig Betrieb und man sieht nur einzelne Wanderer.
Am Ende der „Ortsbegehung“ ging es dann wieder zurück zu unserer FeWo in Ernen. Es ging dafür die meiste Zeit bergauf und war schweißtreibend. Unterwegs haben wir noch ein paar schöne Pilze gefunden, die wir am Folgetag gleich verspeisen wollen. Trotz der kleinen Runde haben wir doch wieder über 20.000 Schritte geschafft.